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Mittwoch, 28. August 2013

Bundestagswahl 2013 - GT-Kandidaten und Facebook

Die Bundestagswahl 2013 im Netz

Heute schaue ich mal, ob und wie aktiv die Gütersloher Bundestagskandidaten auf Facebook sind.

Ralph Brinkhaus, CDU
Thorsten Klute, SPD
Marco Mantovanelli, Grüne
Evelyn Dahlke, FDP 
Ludger Klein-Ridder, Linke
Jonas Aust, Piraten
Rolf Wittkamp, Bündnis 21 - RRP
Georg Rust, AfD






Einer Auflistung von Martin Fuchs, Hamburger Wahlbeobachter, zufolge, nutzen  515 der 620 Abgeordneten des Deutschen Bundestages ein eigenes Facebookprofil. 83 Pozent der Bundestagsabgeordneten sind bei Facebook angemeldet.
Dies entspricht einer Steigerung von 7 Prozent innerhalb von sechs Monaten (Januar bis Juli 2013).

353 von 620 Abgeordenten nutzen ein persönliches Profil. 56,9 Prozent der Bundestagsabgeordneten kommunizieren über private Profile.
Dies entspricht einer Steigerung von 0,8 Prozent im gleichen Zeitraum. 
 

309 von 620 Abgeordneten haben eine Fanseite. 49,8 Prozent der Bundestagsabgeordneten haben sich für die Nutzung einer Seite entschieden. Dies entspricht einer Steigerung von 13,3 Prozent.
Einen Überblick über alle Facebook-Fanseiten der Bundestagsabgeordneten liefert das Social-Media-Analyse-Portal Pluragraph.de hier. 



Vergleich Facebook allgemein, Facebook privat und Facebook Fanseiten


Wie sieht nun die Nutzung der Gütersloher Kandidaten aus?
Die folgende Auflistung orientiert sich an der Anzahl der "Freunde" - die Liste führt also an:

Thorsten Klute, SPD, hat eine eigene Seite auf facebook. Er hat dort 3.223 "Freunde". Die Seite kann man abonnieren. Sein letzter Eintrag datiert vom 12. August und zeigt ihn mit einem Wahlwerbebotton "Wir für Thorsten Klute". Ältere Posts sind nicht zu sehen. Er stellt 87 Fotos online. Er teilt Inhalte nur mit "Freunden". Um zu sehen, was er postet, muss ich ihm eine Freundschaftsanfrage schicken. Seine Chronik geht bis 2010 zurück.

Ralph Brinkhaus, CDU,hat ein privates Profil auf Facebook. Er hat dort 1.164 "Freunde". Seine Posts sind regelmäßig, sie enthalten Inhalte über seine Arbeit im Bundestag und seine Wahlkampfaktivitäten. viele Posts werden gleichzeitig auch auf Twitter gepostet. Er hat sich noch nicht für die Einrichtung einer eigenen Fanseite entschieden, diese ist ab 5.000 "Freunden" von facebook "vorgeschrieben". Er stellt 22 Fotos online. Er teilt seine Posts öffentlich. Seine Chronik geht bis 2008 zurück.

Im Social Media Analysetool Pluragraph ist ein rasanter Anstieg der Internetaktivitäten von Brinkhaus im Zeitraum März bis August 2013 zu verzeichnen. Er kann seinen Status als Mitglied des Deutschen Bundestages hier voll zu Geltung bringen und sicher Spannenderes posten als Kandidaten, die erst noch in den Bundestag wollen. Er landet auf Rang 2.524 aller im Pluragraphen eingetragenen Organisationen.

Ludger Klein-Ridder, Linke, hat ein privates Profil auf Facebook. Er hat dort 230 "Freunde". Auch er teilt seine Posts nicht mit allen, um seine Posts zu sehen, muss ich auch ihm eine Freundschaftsanfrage schicken. Seine Chronik geht bis 2011 zurück. Er stellt 13 Fotos online. Seine letzten Posts kamen über change.org, wo er Petitionen unterstützt hat.

Evelyn Dahlke, FDP, hat eine eigene Seite auf facebook. Sie hat dort 203 Freunde. Ihre Posts teilt sie öffentlich, der letzte Post ist vom 27. August. Alle letzten Posts widmen sich ausschließlich dem Wahlkampf und sind nicht nur von ihr, sie postet viele Bilder. Sie hat 29 Fotos eingestellt. Ihre Chronik geht auf 2011 zurück. 

Marco Mantovanelli, Grüne, hat ein privates Profil auf Facebook. Er hat dort 71 Freunde. Er teilt seine Posts öffentlich. Er selbst postet wenig Inhalt, viele Fotos, viele Grüne schreiben an seine Chronik  oder er teilt Inhalte. Seine Chronik geht bis 2009 zurück. Er stellt 35 Fotos online. Sein letzter Post ist einen Tag alt und hat den Wahlkampf zum Inhalt.


Jonas Aust, Piraten, hat eine eigene Seite auf Facebook. Er hat dort bisher keinen "Freund", jedenfalls zeigt Facebook "keine Aktivitäten zum Anzeigen". Seine Chronik geht auf 2013 zurück, er hat 2 Bilder eingestellt. Facebook fragt mich, ich möge Freunde für Jonas vorschlagen. Sein letzter Post ist vom 3. August 2013.

Rolf Wittkamp, Bündnis 21- RRP, hat kein Profil auf Facebook. 

Georg Rust, AfD, hat kein Profil auf Facebook.



Facebook nutzt den Trend, dass Wahlkampf zunehmend im Internet stattfindet. Facebook hat daher einen eigenen Leitfaden für Politiker und Amtsträger herausgegeben. 5 Gründe finden sich darin: "Warum sollte ich als Politiker Facebook nutzen?"
 

"Durch Facebook erreichen Sie Zielgruppen, die Sie mit Ihren bisherigen Kommunikations-
instrumenten nicht oder nur schwer erreichen konnten. Die Kommunikation via Facebook
bietet ein niedrigschwelliges Kontaktangebot. - Durch Facebook erhalten Sie echtes und wertvolles Feedback direkt von den Wählern. Nutzen Sie Facebook als Umfrage- und Meinungsbildungsinstrument – auch zwischen den Wahlen. Testen Sie Ihre Positionen und Themen im Unterstützerkreis. - Facebook bietet Ihnen die Möglichkeit, immer für Ihre Wähler erreichbar zu sein. Mit Online-Bürgersprechstunden können Sie den Dialog mit Wählern und Sympathisanten führen, die es zeitlich und organisatorisch nicht zu Ihren Sprechstunden und Veranstaltungen schaffen. - Facebook ermöglicht es Ihnen, auch bei gerade laufenden Debatten direkt auf die Argumente Ihrer Kollegen öffentlich einzugehen. Bei politischen Ereignissen können Sie schnell, mobil und ohne technisches Wissen mit einem Statement reagieren. - Nutzen Sie Facebook unkompliziert für Ihre digitalen Kampagnen z.B. im Vorfeld der Kandidatenaufstellung, direkt im Wahlkampf oder bei der inhaltlichen Positionierung zu Ihren Theme." - Alles gute Ansätze, die im Grunde eine gute Politikausübung beinhalten.


Im Leitfaden wird zudem simpel erklärt, wie man sich dort anmeldet, welche Vorteile die Nutzung hat und was an Funktionen ermöglicht werden. Besonders spannend sind die Rubriken "Gespräche führen" und "Binden Sie die Bürger in ihre Arbeit ein" sowie "Bieten sie attraktive Erlebnisse" und veröffentlichen Sie "exklusive Inhalte". Alles Argumente, die man auch verwendet, wenn es um die Forderung nach "Beteiligung" geht. 

Das Internet ermöglicht zumindest den Dialog und die Teilhabe. Mehr als es Plakate und Flyer können. Jetzt darf man gespannt sein, wie die Kandidaten diese Möglichkeit noch in den letzten Wochen des Wahlkampfes nutzen.




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