Bild

Bild

Sonntag, 24. Mai 2015

Digitaler werden: Gütersloh

Wie kann Gütersloh digitaler werden - überhaupt den Anschluss an den digitalen Wandel schaffen? Ist das überhaupt ein erkennbares Ziel in Gütersloh? - Bisher leider nicht.


                           unaufhaltsam: Wandel            Foto ak15
Digitalisierung ist schon jetzt zu einem echten Standortfaktor geworden. Je digital wandlungsfähiger die Kommunen hier sind, desto besser ist die wirtschaftliche Situation und auch die Zukunft für die Gesamtbevölkerung. Digitalisierung hat dabei nicht nur etwas mit Technik zu tun. Die unterstützt lediglich. Digitalisierung ist auch soziale Veränderung und auch ein schonender Umgang mit unseren Ressourcen. 

Veränderungen werden von Personen getrieben. Diese müssen sichtbar und auch mit Kompetenzen ausgestattet sein. Abgesehen davon, dass sie digitales Denken und digitale Kompetenzen mitbringen und haben müssen. 

Zentrale Forderungen für Gütersloh sind daher:
  • Digitalisierung muss Chefsache werden.
  • Gütersloh ernennt eine(n) Digitalisierungsbeauftragte(n) – eine(n) sogenannten “Chief Digital Officer”
  • Gütersloh entwickelt eine eigene digitale Strategie, die sich die Stadt in einem beteiligungsorientierten Prozess erarbeitet. 
  • Die Prozesse in der Verwaltung werden digital gedacht. 
  • Haushaltsmittel für Digitalisierung werden dahingehend verschoben und mitgedacht.
Das wären die ersten Punkte, die ich in den ersten 100 Tagen meiner Amtszeit anstoßen will. Die Erfahrung zeigt, dass die innovativen Treiber der Digitalisierung schon in der Verwaltung sitzen - aber bisher ihre Möglichkeiten noch nicht entwickeln konnten. Das will ich ändern.

Gerade in diesen Tagen mehren sich die Veranstaltungen und Kongresse zum Thema "die digitale Stadt". Wenn ich wollte, könnte ich jeden Tag auf einer neuen Veranstaltung Information über Digitales erhalten. Mittlerweile liegen auch zahlreiche Studien vor, die belegen, dass der digitale Weg nicht mehr zu bremsen ist. Das sagen nicht die Technik-Freaks, sondern gestandene Entscheider in den Kommunen selbst.

Wir haben an der Stelle wieder einmal kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.

Die gerade veröffentlichte Studie von pwc "Deutschlands Städte werden digital" ging genau der Frage nach, wo Deutschlands Kommunen stehen, wenn es um Digitalisierung geht. Das Geographische Institut der Uni Bonn hat die Studie begleitet. Über 200 Kommunen wurden befragt, 25 Digitalexperten kamen zu Wort und am Ende sind 10 Handlungsempfehlungen entstanden, die einen guten roten Faden bilden können. Auch für Gütersloh. Die ersten Punkte der Empfehlungen kann man so übernehmen. Das ist auch mein Ansatz, wenn ich in meinem Wahlkampf davon spreche, dass Gütersloh den digitalen Wandel für sich gestalten muss.

Natürlich stehen deutschlandweit wieder erstmal die großen Städte an der Spitze der Bewegung: Köln gilt als Deutschlands digitalste Stadt, gefolgt von Hamburg und München. Aber auch Bonn und Wuppertal sind unter die ersten 10 gelangt. In den nächsten Wochen werde ich für Gütersloh mal genauer unter die Lupe nehmen, wie weit wir hier in der Stadt eigentlich schon sind - und wo wir hinkommen müssen.






Samstag, 16. Mai 2015

#rp15 im Mainstream angekommen - Digitales geht nicht mehr weg

Das highlight des Jahres, die re:publica 2015 liegt hinter uns. Dieses Jahr aber trat zum ersten Mal spürbare Ernüchterung statt Begeisterung der Netzgemeinde ein: "Es geht nur schleppend und schrittchenweise voran mit der Netzpolitik in Deutschland" - so die breite Einschätzung. Das ist zwar Kritik - bedeutet aber auch: Die #rp und die Fangemeinde sind im Mainstream angekommen. Ihr Schicksal als größte Internetkonferenz in Europa mit 6.000 Besuchern ist das, was viele Vorreiter bereits im Kleinen erfahren haben: Mainstream heißt Verwässerung der Inhalte, bedeutet Langsamkeit, bedeutet Kompromisse. Das bremst die kreativen Köpfe. Die suchen längst nach neuen Plätzen und finden diese auch. 



Auf der einen Seite also hält Langsamkeit Einzug, auf der anderen Seite galoppieren die Treiber, die Vorreiter weiter. Fakt ist also: Digitales gibt es in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Erfreulich Verbindendes aber für beide Seiten: Digitales geht nicht wieder weg! Keine Chance für die Verhinderer.



Diese breite Entwicklung der Verlangsamung von Veränderung kennen wir aus vielen Organisationen, wenn das Trendthema Digitalisierung seine Verbreitung in den sogenannten "Mainstream" erfährt, die Gesellschaft insgesamt wandelt sich. Mal deutlich, mal schleichend. Mehr und mehr nehmen sich des Themas an - so verwässern viele digitale Themen aber leider, in weiten Teilen werden sie beliebiger, weil eben auch nach der großen ersten Welle diejenigen mitgenommen werden, die nun Kompromisse suchen und machen. Verankern in der Breite nimmt oft den Schwung der Vorreiter. Was bleibt ist allzuoft Halbherziges. Das aber ist die bisherige Politik in Deutschland. Und manche der Vorreiter - wie Sascha Lobo - hatten genau dazu aufgerufen: geht wieder in die Politik, geht in die Gremien und betreibt dort Netzpolitik. Und da stehen wir.  

Mich treibt die Frage um, wo dann aber der Ort ist, an dem das hohe Tempo und die Lust an unkonventioneller Kreativität zukünftig stattfinden. Diese Ort sind wichtig, diese Orte muss man (sich selbst) immer wieder schaffen. 

Gerne möchte ich beide Aspekte begleiten: dem Potenzial für kreative Zerstörung und Aufbruch auf der Spur bleiben aber auch die Ruhe und Gelassenheit haben, die digitalen Prozesse und Veränderungen im Alltag und in den Institutionen zu verankern.



Die Perlen in den Sessions der #rp15 musste man diesmal suchen, sie waren da, aber kleiner als sonst. Fehlten diesmal also vielen Beiträgen die zündenden Funken, die weitreichenden Visionen von denen man in früheren Jahren locker ein Jahr zwischen #rp und #rp zehren konnte, so blieb jedoch das gute Netzwerken vollkommen erhalten.




Beeindruckend ist hier auch die wachsende Präsenz der OWLer, die sich den digitalen Themen verschrieben haben. Sie sind deutliche und kreative Treiber für die Region mit Ausstrahlung in die einzelnen Städte hinein. Das Netzwerk #OWLdigital trägt den digitalen Funken von der Hauptstadt bis hierher - und mittlerweile auch zurück. Inspirierend auch der offene Netzwerkgedanke an sich: hier wird über die Ortsgrenzen gedacht und gehandelt. Ein digitales Novum gegen jedes Kirchturmdenken.

Hier einige Aktionen und Beiträge aus dem Netzwerk OWLdigital: 

Ole Wintermann bloggt sein Resümee in drei Teilen und zeichnet die großen Linien der digitalen Entwicklung kritisch nach: Teil 1 "Systemkrise und Ideenklau"; Teil 2 "Die digitale Karawane zieht weiter - an den Mäkelnden vorbei" und Teil 3 "Arbeiten 4.0 und Ausblick (Klassentreffen oder Sandkasten?)"

Alex Kahl gibt ebenfalls einen profunden Rückblick auf die rp, er nennt sie sehr ruhig und sehr gut. Seine positiven Punkte sind u.a. People Analytics und Design Thinking Methoden.  
Ich selbst habe im Blog für den Wegweiser Kommune kommunale Aspekte aus den Beiträgen als roten Faden identifiziert und einige Impulse für künftige Stadtentwicklung empfohlen. 

Videos / Interviews BloggerCamp OWL

Zur Arbeit 4.0- Thematik gibt es einen Videomitschnitt u.a. mit Ole Wintermann, der ein barcamp zum Thema Arbeit 4.0 organisiert. Dieser deutschlandweite Aspekt wird ggf. mit den OWLDigitalen bald auch für OWL ausgerollt. Was bedeutet diese Entwicklung für die Region? Im Video dabei sind auch: Thorsten Ising (codeX), Andreas Kämmer (comspace), die über Arbeit 4.0 sprechen und beide in OWL wirken.




Ein weiteres Interview vom BloggerCamp: Moderiert von Frank Michna. Mit Beiträgen von Jan Westerbarkey von Westaflex zu Industrie 4.0 sowie mit Philipp Otto, dem Gründer des Think Tanks von iRights. Ich werde darin als Bürgermeisterkandidatin für Gütersloh befragt, die Digitales auf der Agenda hat (ab rd.10:45 Min.): 




Die Aussage "Digitales geht nicht wieder weg" ist tröstlich. Jetzt folgt der Brückenschlag vor Ort: Wie wandlungswillig und -fähig zeigt sich die Region, die Stadt?




Dienstag, 12. Mai 2015

Strafanzeige im Rat beschlossen - Politposse

Die NW-Zeitung berichtet heute, dass Informationen zu einem geplanten Windpark an die Öffentlichkeit gelangt sind, die aus dem nicht-öffentlichen Teil eines Gremiums stammten. Der Rat will nun Strafanzeige gegen den unbekannten Informanten stellen, man hat das einstimmig beschlossen. Zudem verlangt die Kämmerin der Stadt von der NW-Zeitung eine Aussage, dass die Informationen nicht nur mündlich, sondern in Schriftform weitergeleitet wurden. Die Kämmerin habe davon gesprochen, der Stadt werde ein finanzieller Schaden in Höhe von 1,9 Millionen Euro entstehen, sollte der Vertragsabschluss wegen der Berichterstattung nicht zustande kommen.
Als ich das heute Morgen gelesen habe, fiel mir das Frühstücksbrötchen aus der Hand. 
Böses Ding !
Meine Position zum aktuellen Fall:
1.
Längst stehen wir an einer Schwelle des Kulturwandels. Die Öffentlichkeit will keine Geheimniskrämerei mehr. Sie will kein Herrschaftswissen der wenigen Regierenden mehr. Wir sollten uns dringend am Transparenzgesetz in Hamburg orientieren. Hier wird längst Open Data betrieben und längst werden sogar alle Vertragsunterlagen eingestellt und für jeden Bürger einsehbar gemacht. Das war ein Lernfaktor aus den unsäglichen Verhandlungen zur Hamburger Elbphilharmonie, die Millionen Euro verschlingt und den Bürgern in den nächsten Jahrzehnten massiv auf der Tasche liegen werden. In NRW gibt es zwar noch kein Transparenzgesetz, sondern bisher nur ein Informationsfreiheitsgesetz – es hindert die Stadt Gütersloh aber keineswegs, die Unterlagen öffentlich zu machen. Windenergieparks sind längst eine öffentliche Angelegenheit. Sie zur Nicht-Öffentlichkeit zu deklarieren zementiert Geheimniskrämerei.
2.
Eine Zeitung aufzufordern, eine Erklärung darüber abzugeben, WIE man seine Informationen bekommen hat, zeugt von Arroganz. Der Quellenschutz gehört zu den Grundsätzen der Pressefreiheit. Jeder Journalist verriete seinen Stand, spräche er über seine Quellen. Natürlich gibt es auch Durchsuchungen in Redaktionen. Das allerdings wäre in dem Fall eine Kampfansage an die Freiheit.
3.
Was die Sache noch abenteuerlicher macht: Die Stadt Gütersloh habe zudem die IT-Regio als kommunalen Dienstleister aufgefordert, nachzuverfolgen, wer in der letzten Zeit Zugang im Ratsinformationssystem zu diesen nicht-öffentlichen Unterlagen gesucht hat – und sicher kann man hier auch nachzeichnen, wer das war. Sollte das stimmen, wäre Holland in Not. Eine Stadtverwaltung wird vom Rat geführt und kontrolliert. Nimmt nun diese Verwaltung einen eigenen Dienstleister in Anspruch, an dem sie auch noch beteiligt ist, um demokratisch legitimierte Ratsleute auszuspähen, dann ist das ein Angriff auf die Demokratie. Dies auch ungeachtet, ob die Ratsleute eine Verschwiegenheitsverpflichtung unterzeichnet haben.  Ich habe in der Verwaltung nachgefragt, ob das stimmt. Bisher habe ich keine Antwort bekommen.
4.
Zudem spielt wieder ein konservativer Ratsherr eine Rolle, der gleichzeitig auch eine weitere Posten inne hat, in der Schaden in Millionenhöhe erwartet wird. Es stellt sich die Frage der Gleichgewichtung im Zugang zu Informationen: Wie viel Informationen dürfen eigentlich Mandatsträger haben, die sie auch an anderer Stelle verwerten und wie verhält sich das zur Menge der Informationen, die überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen.
5.
Die CDU hat besondere Erfahrung mit dem Ausspähen von “Abweichlern”. Sogar in den eigenen Reihen. Erinnert sei hier an die Kreis CDU und die Causa Landrat Balke. Hier sollte ein Lügendetektor zum Einsatz kommen, dem sich jeder Ratsherr stellen sollte.
Diskussion über den eigentlichen Fakt
Der Strafbefehl verdeckt die eigentliche Diskussion. Im Kern geht es um einen Windpark, um öffentliches Interesse und wirtschaftliches Interesse. Diese Abwägung der Interessen muss auf den Tisch und diskutiert werden. Offensichtlich hat die Nachbarkommune in der Sache längst öffentlich getagt und traut ihren Bürgern mehr Offenheit zu.
Der Staatsanwalt sollte schnell wieder in sein Büro zurückgeschickt werden. Notwendig ist ein öffentlicher Diskurs über die Veränderung der politischen Kultur: Gebt den Bürgern das, was sie längst verdienen – Öffentlichkeit und Offenheit im Umgang mit Projekten und deren Gestaltung. Geheimniskrämerei ist altes Denken Weniger. Da hilft auch kein Verweis auf schützenswerte Daten, Unsinn und Ausrede. Wenn das Strafverfolgen Schule macht, wird in der Wahlperiode ab 2020 kaum mehr jemand ein Mandat bekleiden wollen. Und politischer Nachwuchs mit einer neuen Offenheitskultur und Haltung wird dringend gebraucht.

Der Blogpost findet sich auch auf "Mehr-für-Gütersloh". 

Montag, 4. Mai 2015

Sonntag, 3. Mai 2015

Gemeinwohl kann nicht Gentrifizierung sein

Was ist das, unsensibel oder gängige Praxis weil niemand Einspruch erhebt oder Fragen stellt?

// Werbung im Stadtmagazin

Ich blättere dieser Tage durch ein neu konzipiertes Stadtmagazin für Gütersloh. Eine weitere Hochglanzbroschüre, schön gemacht - und doch auch werbegetragen. Das muss man im Kopf behalten. 





Dabei fällt ein Gastbeitrag über heimische Architektur ins Auge. Verfasser ist der amtierende Stadtplaner der Stadt Gütersloh. Er schreibe nun in einer sechsteiligen Serie über gelungene Gütersloher Baukultur. Die Serie heißt "Gütersloh - Bauen mit Qualität".

In seinem Text wird zwar kein einziger Name eines Architekten genannt. In der Anmoderation der Serie aber sehr wohl. Zudem wird der Gasttext mit Häusern dieser bekannten Architekten der Stadt bebildert. Zufall? Eine bessere Werbung als eine offensichtliche Empfehlung des Stadtplaners höchstselbst kann man sich kaum vorstellen.

// Gebäude als Spiegel des Wohlstandes

Der Gast schreibt zunächst "im allgemeinen" über Wohnhäuser an sich und dass diese nie nur Orte des Wohnens waren, sondern immer auch dazu dienten, den Wohlstand gegenüber der städtischen Gesellschaft zu dokumentieren. Auch in Gütersloh sei es so: viele Bauherren seien sich der Verantwortung bewusst, dass sie nicht nur für sich bauten, sondern auch für die Allgemeinheit. Und dann folgen Sätze wie "Die gute Zusammenarbeit von engagierten Bauherren und fähigen Architekten führt zu Ergebnissen, die auf eine ganze Stadt, auf ein ganzes Quartier ausstrahlen." Schließlich steht da noch: "Die Stadt hat sich selbstbewusst und entschlossen zu einem attraktiven Gemeinwesen entwickelt - ihre Wohnhäuser sind ein Teil davon".

// Stadtentwicklung ist Gentrifizierung 

Interessant ist dieser Beitrag, der so harmlos daherkommt, vor dem Hintergrund der aktuellen Stadtentwicklung. Die ist offensichtlich auf dem direkten Weg der Gentrifizierung. In den letzten Jahren ist von wenigen bekannten Architekten eine enorme Fläche bebaut worden: Wohn- und Geschäftsbauten, hochpreisig, altengerecht und mit der Sogkraft, die einkommensstarke Bevölkerungsschicht anzuziehen, die jetzt in die Altersphase kommt, die gerade ihre Einfamilienhäuser am Stadtrand verkauft hat und die den Altersruhestand in der Innenstadt genießen will, in der Hoffnung hier einen direkten Zugang zu kultureller und eventorientierter Lebhaftigkeit einer Stadt auch im Alter direkt vor der Tür zu haben.

Das bedeutet die Verdrängung von Menschen mit niedrigem Einkommen aus der Innenstadt in die Ortsränder. Viele können sich die teuren neuen Wohnungen nicht leisten. Eine Mischung der Lebensverhältnisse, eine Mischung der Einkommensklassen ist nicht mehr gegeben. Eine Entwicklung, die man eigentlich nur in den angesagten Großstädten vermutet. Aber sie findet auch hier statt.

// kein Beitrag zum Gemeinwesen 

In diesem Zusammenhang von einem starken Gemeinwesen zu schreiben, ist zynisch. Wovon sprechen wir, wenn wir im kommunalpolitischen Raum über Gemeinwesen sprechen? Im politischen Verständnis ist der Staat zentraler Akteur, der dafür Sorge trägt, dass eine Entwicklung allen in einer Stadt zu Gute kommt. 

In der Entstehung dieser hochpreisigen Bebauung durch einige Wenige ist das gerade nicht der Fall. Hier können die Vielen lediglich zuschauen und über die neue Bebauung staunen. Einziehen können sie nicht. Leben können sie nicht mehr in der Innenstadt.
  
Nachdenklich werde ich, wenn diese "fähigen Architekten" dann auch noch öffentlich damit werben, sie würden für das Gemeinwohl bauen. Diese Äußerung wurde gerade eben noch im Rahmen eines geplanten InnenstadtQuartieres getätigt. Ihre privatwirtschaftlichen Interessen fallen dabei einfach unter den Tisch, während sie eine innerstädtische Baustelle nach der anderen für sich verbuchen können und das Schema der Gentrifizierung ungebremst durchziehen.

// Was steht im Mittelpunkt?

Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: Jeder kann uns soll gerne sein Geld verdienen. Aufhorchen muss man jedoch, wenn hier das Gemeinwohl bemüht wird, obwohl private wirtschaftliche Interessen die wahre Triebfeder für das Handeln sind.

Eine solche Entwicklung differenziert zu begleiten - das wäre die Aufgabe für einen städtischen Planer. Damit stände er im Dienste des Gemeinwohls für das er auch angestellt ist. 

Bei solchen versteckten werblichen Lobhudeleien allerdings wünsche ich mir strikte Zurückhaltung. Insbesondere, wenn noch viele Bauvorhaben in der Stadt in den Schubladen einiger Architekten schlummern.