Das kennen wohl Viele: da bekommt einer eine Medaille um den Hals gehängt und diejenigen, die das eigentlich erst ermöglicht haben - schauen zu. Das ist so, als ehre man den Spaten für die Mühsal des Gärtners.
So wie die Verleihung der Bundesverdienstkreuz am Band gestern in Gütersloh. Da erhält ein "mit-Leib-und Seele-Stiftungsmann" eben diese hohe Auszeichnung. Ein Mann, der eine finanziell gut ausgestattete Bürgerstiftung leitet. Die Idee und Gründung der ersten Bürger-Stiftung geht auf Reinhard Mohn zurück. Das wird leider nicht erwähnt. Erwähnt wird leider auch nicht, dass die Wirkung einer Bürgerstiftung nur dann entstehen kann, wenn viele Helfer anpacken und ihre Projektideen vorher eingebracht haben. Da ist es ein Leichtes für einen "Leiter", all die guten Ansätze für sich zu reklamieren. Funktionär trifft es wohl ehr. Das "Sichern" von Ideen war schon ein Lerneffekt der besonderen Art für aktive Bürger und oftmals der Einstieg in den Wiederausstieg.
Exemplarisch: "GT engagiert" stammt nicht aus dessen Feder, der da gelobt wurde - so wie im Bericht zu lesen ist. "GT engagiert" entstand als eine Initiative und Idee aus dem Carl-Bertelsmann-Preis 2007. Erst dann wurden Sponsoren gesucht, die sich der Idee angenommen haben. Mit "Er hat´s ins Leben gerufen" hat das nichts zu tun. Sorry.
Auf solche Weise schmilzt das Gold der Gemeinschaft schnell zu einem Altherrenpiercing am grauen Anzugrevers eines Einzelnen. Glückwunsch!