Das Jugendparlament feiert seinen 10. Jahrestag.
Glückwunsch ? ! |
Dazu steht heute leider nix auf der Homepage der Stadt Gütersloh. Und wenn man im Ratsinformationssystem unter "Jugendparlament" nachsieht, findet man - nichts. Keine Einladung, keine Niederschrift. Keine Tagesordnung. Beim gleichartigen Seniorenbeirat sieht das schon anders aus. Auch beim Gestaltungsbeirat, ebenso beim Rat für Integration.
Was soll mir das jetzt sagen?
Die Neue Westfälische Zeitung titelt heute: "Politik in jungen Köpfen. Erfolgreiche Bilanz: Zehn Jahre Gütersloher Jugendparlament". Weiter heißt es: "Was die jungen Parlamentarier mit ihren Impulsen und Projekten für die Jugendlichen in Gütersloh auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen: Unter den rund 30 Projekten und Aktionen muss man vor allem den Skaterplatz, die Street Soccer Liga, das mittlerweile schon dritte Jugendkulturfestival, die Veranstaltungsreihe "Jugend on tour" sowie das kostenlose Nachhilfeangebot nennen.
In den vergangenen Jahren haben sich 192 Jugendliche im Gütersloher Jugendparlament engagiert, sie haben 79 Sitzungen durchgeführt und fünf Sprecherinnen und sieben Sprecher haben erfahren, was sie bewegen können."
In den vergangenen Jahren haben sich 192 Jugendliche im Gütersloher Jugendparlament engagiert, sie haben 79 Sitzungen durchgeführt und fünf Sprecherinnen und sieben Sprecher haben erfahren, was sie bewegen können."
Das Jubiläum wäre sicher eine tiefere Berichterstattung wert gewesen. Etwas altbacken mutet es da an, dass sehr viel Raum für Huldigungen an die städtischen Beamten vorhanden ist, die das JuPa unterstützen. Vielleicht bildet sich diese Unterstützung in Zukunft ja auch in einer noch stärkeren Wahrnehmung - oder gar Verbindlichkeit - der Anliegen der Jugendlichen in Rat und Verwaltung ab: Wie wäre es mit der Idee, alle Entscheidungen im Rat, die Auswirkungen auf die Zukunft unserer nächsten Generation zeigen, faktisch vom JuPa (zumindest) kommentieren zu lassen? So eine Art Generationencheck. Das wäre sicher sehr hilfreich, wenn man städtisches Geld ausgibt oder in Großprojekten investiert oder etwa über zukünftige Bildungsangebote spricht.....
Passend dazu bringt der Spiegel dazu einen guten Bericht über den Jugendfrust beim Politikersprech: "Was labert der denn?" lautet die Überschrift und greift die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung auf: Diese hat untersucht, wie Jugendliche das politische System in Deuschland aufnehmen. Titel "Sprichst Du Politik?".
Die FES schreibt dazu:
"Die Ergebnisse zeigen, dass es bei den Jugendlichen eine Grundbereitschaft zum Mitdenken und Mitmachen gibt. Doch die Sprache der politischen Akteure hat großen Einfluss auf das Interesse der Jugendlichen und die Bereitschaft sich zu informieren. Denn die Art, wie Politik dargestellt und verhandelt wird, bewirkt in vielen Fällen Überforderung und Abwendung von der Politik. Gleichzeitig gibt es ein Bewusstsein dafür, dass es auf den eigenen Beitrag ankommt, um die Demokratie gesund zu erhalten. Das ist das Dilemma, in dem sich die Jugendlichen befinden: Das Gefühl, in der Demokratie gebraucht zu werden, aber nicht die Möglichkeiten zu haben, dieser Aufgabe gerecht zu werden."