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Mittwoch, 23. November 2011

Größenwahn bei Mittelmaß

Manche morgendliche Meldungen in der Zeitung veranlassen mich zum heftigen Verschlucken beim Frühstück: Es fehle ein "Investor" für den Luttersee-Ausbau -  so die Randnotiz über die Kämmerin der Stadt Gütersloh auf eine Anfrage im Umweltausschuss. 

Ein Investor! Das hört sich nach Größenwahn an.

immer nur hoch hinaus...
Es scheint ein Gütersloh-Problem zu sein: alles muss höher, schöner, teuerst und vom Feinsten sein. Gütersloh ist, was das reine Wollen angeht, eine aufstrebende Kommune. In Wahrheit ist es wohl eher ein Scheinriese - beim Näherkommen nimmt die Größe ab und beim genauen Hinsehen ist die Stadt auch nur Mittelmaß.

Das ist nicht einmal böse gemeint. Aber: Geht es denn nicht einmal eine Nummer kleiner? Bescheidener? Oder gar handgemachter? Mit eigenem Charakter, der sich aus der Stadt selbst heraus entwickelt hat? Muss es immer der ganz große Wurf sein? Mit rotem Teppich, mit Rund-um-Sorglos-Planung, die dann so teuer wird, dass sie vom normalen Volk nicht mehr bezahlbar ist?

Wie wäre es mit einem stinknormalen kleinen Baggersee, den heimische Gewillte betreiben. Und der zu Gütersloh passt. Klein und fein und mit eigenem Charakter - nicht gestylt und überdimensional überplant. Man schaue nur mal auf den Feldmarksee in Sassenberg. Da geht das doch auch.

Gütersloh will aber lieber Weltstadt sein und Fassaden (auf)bauen. Vielleicht könnte man hierzu auch mal die Bürger befragen! Was wollen die eigentlich?!