Zentral ist die Frage: "Wie kann der digitale Brückenschlag in die ländlichen Regionen, in kleinere und mittlere Städte gelingen?" Angesichts des demografischen Wandels, der Wanderungsbewegungen in die Städte und damit der Schrumpfung gerade ländlicher Kommunen besteht Handlungsbedarf. Ich greife hier den Aspekt "Breitbandversorgung" heraus.
#Hunger auf Breitband
Reden wir über die Ausschöpfung der digitalen Möglichkeiten, so beginnen diese in der Regel mit dem schnellen Zugang zum Internet. Die Bundesregierung spricht davon, spätestens bis 2018 eine flächendeckende Versorgung mit Breitband mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 m/bits sicherzustellen. (Von Upload ist noch nicht mal die Rede.) Ein großes Ziel. Zu überbrücken gilt es vor allem die großen Versorgungsunterschiede zwischen den Regionen sowie die weißen Flecken der Nichtversorgung überhaupt in den Griff zu bekommen. Zu überbrücken gilt auch die Kluft der Geschwindigkeiten: politische Beschlüsse sind langsamer als der rasant wachsende Bedarf an Breitband, der Hunger auf MultimixNutzung wächst sehr schnell.
#digitale Möglichkeiten - diskutieren
Auch die Expertenrunde im Colab bekräftigt, dass eine zukunftsfähige Breitbandversorgung die Grundlage für alle weiteren digitalen Überlegungen darstellt. Ohne einen schnellen Zugang zum Netz werden viele Kommunen künftig von einer prosperierenden Entwicklung abgeschnitten sein. Und auch von Teilhabe an sich: Der Zugang zu den Möglichkeiten fehlt. Nur ein paar Gesichtspunkte zeigen: Die Trennung zwischen Produzenten, Konsumenten und Community werden deutlich aufgehoben, die Konsumenten werden immer mehr zu Produzenten und auch zu einer Dienstleistungs-Community. Die Rede ist schon von Prosumenten. Das "Teilen" als Modell sowie die fast uneingeschränkte Kommunikation werden zum eigentlichen Werkzeug als Teil der globalen Interaktion. Abhängig ist das vom Zugang zum Netz - nicht nur für Unternehmen und Betriebe, sondern auch für jeden Einzelnen, sei es nun als Arbeitnehmer oder Privatmensch.
Natürlich muss auch über Big Data gesprochen werden und über Datensicherheit, auch über Ängste der Entscheider. Noch scheint all dies ein Thema eher für die Bundes- und Landesebene zu sein. Die kommunale Diskussion aber müsste gleichfalls jetzt geführt werden. Öffentlich: Was ist digital überhaupt möglich im kommunalen, regionalen Raum? Wie will der ländliche Raum hier für sich gestalten? Wie sieht die Zukunft aus? Oft fehlt ein realer Ort für diesen zukunftsorientierten Austausch mit seinen zahlreichen Aspekten und Notwendigkeiten der Collaboration der Akteure - doch dazu in einem anderen Blog mehr.
#Gestalten
Und immer noch ist auch das Thema Breitband als die Grundlage des Netzes in weiten Landstrichen ein stiefmütterlich behandeltes Thema. Oft wird es nicht einmal als ein kommunales Thema erfasst. Reflexartig kommt die Antwort der politischen Entscheider, das sei Angelegenheit der "Telekom" und damit weg vom Rathaus. Dies ist ein Trugschluss. Die vermeintliche Ruhe nach einer solchen Abwälzung auf große Kommunikationsanbieter ist nur von kurzer Dauer. Der Hunger auf Breitband mit großer Leistung ist damit nur kurzfristig gedeckt. Schon jetzt gibt es zahlreiche Nutzungen, die weitaus mehr brauchen als 50 m/bits und die Kupferkabelleistungen damit überfordern.
Einige ländliche Regionen machen sich auf den Weg und behalten das Netz in eigener Hand. Sie gestalten ihre Möglichkeiten. Ihnen ist deutlich geworden: Mit dem Breitband verschwinden nicht nur Kabel (möglichst Glasfaser) in der Erde, sondern entstehen überhaupt erst Chancen, künftig Wertschöpfungsketten neu zu identifizieren und neue Produkte zu entwickeln. Die Stadt Verl ist so ein Beispiel, die Stadt Hamm ist so ein Beispiel, wobei die einen noch Kupferkabel überbauen, die anderen bereits Glasfaser verlegen. Beide Stadtspitzen aber haben erkannt, wie sehr Breitband zur Lebensader wird.
#Wozu das Ganze?
Digital verändert. In Gütersloh zeigt sich, wie kleinteilig diese Veränderung sein kann, aber mit großer Wirkung: Erst dieser Tage wurde die Digitalisierung im Rettungswesen vorgestellt: Diagnosen, Behandlungsmethoden und Medigabe, alle Daten werden schon während eines Rettungseinsatzes ins Tablet eingegeben. Papierkram entfällt. Auf die Daten können alle Beteiligten direkt zugreifen, sofort. Ein weiterer digitaler Fortschritt im Bereich Gesundheit: vor kurzem wurde gerade die App vorgestellt, mit der man sich als Sanitäter registrieren kann und so benachrichtigt wird, wenn ein Notfall in der Nähe vorliegt und rettende Hände direkt notwendig sind. Mobile Retter sind schneller vor Ort - und helfen allen. Die Experten des Colab sammeln gerade u.a. gute Anregungen aus den ländlichen Bereichen, die zeigen, wie Digitales zum Einsatz kommt und die Lebenssituation der Menschen verbessert - wo sie sonst in Kürze vielleicht nicht mehr möglich wäre.
#O-Ton Willi Kaczorowski
Willi Kaczorowski, Autor des Buches "Die smarte Stadt - den digitalen Wandel intelligent gestalten", 2014 im Boorberg-Verlag erschienen und Experte im Colab, hier mit einem Kurzstatement zum Breitbandausbau in Deutschland:
#Hunger auf Breitband
Reden wir über die Ausschöpfung der digitalen Möglichkeiten, so beginnen diese in der Regel mit dem schnellen Zugang zum Internet. Die Bundesregierung spricht davon, spätestens bis 2018 eine flächendeckende Versorgung mit Breitband mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 m/bits sicherzustellen. (Von Upload ist noch nicht mal die Rede.) Ein großes Ziel. Zu überbrücken gilt es vor allem die großen Versorgungsunterschiede zwischen den Regionen sowie die weißen Flecken der Nichtversorgung überhaupt in den Griff zu bekommen. Zu überbrücken gilt auch die Kluft der Geschwindigkeiten: politische Beschlüsse sind langsamer als der rasant wachsende Bedarf an Breitband, der Hunger auf MultimixNutzung wächst sehr schnell.
#digitale Möglichkeiten - diskutieren
Auch die Expertenrunde im Colab bekräftigt, dass eine zukunftsfähige Breitbandversorgung die Grundlage für alle weiteren digitalen Überlegungen darstellt. Ohne einen schnellen Zugang zum Netz werden viele Kommunen künftig von einer prosperierenden Entwicklung abgeschnitten sein. Und auch von Teilhabe an sich: Der Zugang zu den Möglichkeiten fehlt. Nur ein paar Gesichtspunkte zeigen: Die Trennung zwischen Produzenten, Konsumenten und Community werden deutlich aufgehoben, die Konsumenten werden immer mehr zu Produzenten und auch zu einer Dienstleistungs-Community. Die Rede ist schon von Prosumenten. Das "Teilen" als Modell sowie die fast uneingeschränkte Kommunikation werden zum eigentlichen Werkzeug als Teil der globalen Interaktion. Abhängig ist das vom Zugang zum Netz - nicht nur für Unternehmen und Betriebe, sondern auch für jeden Einzelnen, sei es nun als Arbeitnehmer oder Privatmensch.
Natürlich muss auch über Big Data gesprochen werden und über Datensicherheit, auch über Ängste der Entscheider. Noch scheint all dies ein Thema eher für die Bundes- und Landesebene zu sein. Die kommunale Diskussion aber müsste gleichfalls jetzt geführt werden. Öffentlich: Was ist digital überhaupt möglich im kommunalen, regionalen Raum? Wie will der ländliche Raum hier für sich gestalten? Wie sieht die Zukunft aus? Oft fehlt ein realer Ort für diesen zukunftsorientierten Austausch mit seinen zahlreichen Aspekten und Notwendigkeiten der Collaboration der Akteure - doch dazu in einem anderen Blog mehr.
#Gestalten
Und immer noch ist auch das Thema Breitband als die Grundlage des Netzes in weiten Landstrichen ein stiefmütterlich behandeltes Thema. Oft wird es nicht einmal als ein kommunales Thema erfasst. Reflexartig kommt die Antwort der politischen Entscheider, das sei Angelegenheit der "Telekom" und damit weg vom Rathaus. Dies ist ein Trugschluss. Die vermeintliche Ruhe nach einer solchen Abwälzung auf große Kommunikationsanbieter ist nur von kurzer Dauer. Der Hunger auf Breitband mit großer Leistung ist damit nur kurzfristig gedeckt. Schon jetzt gibt es zahlreiche Nutzungen, die weitaus mehr brauchen als 50 m/bits und die Kupferkabelleistungen damit überfordern.
Einige ländliche Regionen machen sich auf den Weg und behalten das Netz in eigener Hand. Sie gestalten ihre Möglichkeiten. Ihnen ist deutlich geworden: Mit dem Breitband verschwinden nicht nur Kabel (möglichst Glasfaser) in der Erde, sondern entstehen überhaupt erst Chancen, künftig Wertschöpfungsketten neu zu identifizieren und neue Produkte zu entwickeln. Die Stadt Verl ist so ein Beispiel, die Stadt Hamm ist so ein Beispiel, wobei die einen noch Kupferkabel überbauen, die anderen bereits Glasfaser verlegen. Beide Stadtspitzen aber haben erkannt, wie sehr Breitband zur Lebensader wird.
#Wozu das Ganze?
Digital verändert. In Gütersloh zeigt sich, wie kleinteilig diese Veränderung sein kann, aber mit großer Wirkung: Erst dieser Tage wurde die Digitalisierung im Rettungswesen vorgestellt: Diagnosen, Behandlungsmethoden und Medigabe, alle Daten werden schon während eines Rettungseinsatzes ins Tablet eingegeben. Papierkram entfällt. Auf die Daten können alle Beteiligten direkt zugreifen, sofort. Ein weiterer digitaler Fortschritt im Bereich Gesundheit: vor kurzem wurde gerade die App vorgestellt, mit der man sich als Sanitäter registrieren kann und so benachrichtigt wird, wenn ein Notfall in der Nähe vorliegt und rettende Hände direkt notwendig sind. Mobile Retter sind schneller vor Ort - und helfen allen. Die Experten des Colab sammeln gerade u.a. gute Anregungen aus den ländlichen Bereichen, die zeigen, wie Digitales zum Einsatz kommt und die Lebenssituation der Menschen verbessert - wo sie sonst in Kürze vielleicht nicht mehr möglich wäre.