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Donnerstag, 23. Oktober 2014

Bildungsverwalter oder Bildungsgestalter ?

Bildung ist der Schlüssel fürs Leben. Eine Binsenweisheit, die man kaum mehr erläutern muss. Dabei kommt der Politik eine besondere Rolle zu - auch und vor allem der Kommunalpolitik. Zwei Haltungen sind hier möglich: entweder richtet man sich als Bildungsverwalter ein - oder als Bildungsgestalter. 



In Gütersloh frage ich mich, was man hier sein will: Verwalter oder Gestalter.

Frage 1

Ein Schulentwicklungsplan liegt immer noch nicht vor. Nun tagt der Bildungsausschuss nur noch einmal in diesem Jahr. Chancen zur Gestaltung verstreichen von Jahr zu Jahr: wie entwickeln sind die Zahlen kurzfristig und langfristig, wie wirken sich Veränderungen auf die Schullandschaft aus, wie verändern sich die möglichen neuen Schulstandorte, wie korrelieren die Faktoren wie Kinderarmut, Quartiersentwicklung, Migrationsanteil, Flüchtlingskinder etc. miteinander und welche Weichen müssten gestellt werden? Im Januar 2015 beginnt ein neues Jahr - eigentlich sollte ein "verabschiedeter" Schulentwicklungsplan dann schon Wirkung zeigen, Gestaltung ermöglichen ....

Frage 2

Die Übergänge von Kita in Schule - wie werden sie gemeistert? Hier stellt sich nach wie vor die Frage nach dem städtischen Kindergartenkonzept "Lernen in Beziehung(en)" welches bereits 2013 stark kritisiert worden ist. Hier hatte sich die Kommunalpolitik mit einem gemeinsamen Antrag an den Jugendhilfeausschuss gewendet - der Fragekatalog hinterfragt das Konzept und bittet um fundierte Antworten dazu. Diese kamen am 4. Juli 2013 - mit der Aussicht auf einen Fachkongress im 1. Halbjahr 2015, auf dem die Erfahrungen auf den Prüfstand kommen sollen. Mittlerweile diskutiert Gütersloh über das Thema Inklusion, über gemeinsames Lernen - und darüber, wie diese Beschulung praktisch werden kann. Fraglich ist nur, wie diese Ansätze zueinander passen: auf der einen Seite ein Konzept, welches frühe Diagnostik bei Kindern im Kitabereich fraglich findet auf der anderen Seite die Erkenntnis, dass frühes Erkennen oftmals auch frühe Hilfe bedeutet. In vielen Kitas und auch in den Grundschulen ist nun zu vernehmen, dass man über mögliche Defizite von Kindern strikt keine Auskunft geben darf, respektive bekommt. Wie passt das zueinander? Wo findet die Diskussion darüber statt, auf welches Konzept, welche Verständnis man sich künftig einigen will. Die Stadt steht hier in Verantwortung. Es fehlt an öffentlicher Diskussion und Positionierung dazu.

Frage 3

Wäre es nicht längst an der Zeit, angesichts der zahlreichen Entwicklungen im Bildungsbereich, einen zweiten Bildungsgipfel für die Stadt einzuberufen? Inklusion, Digitalisierung, G8/G9, Schulentwicklung, Schülerzahlenentwicklung nach Quartier etc. - alles Themen, die hier kein politisches Echo zu finden scheinen.




Ein zweiter Bildungsgipfel bietet die öffentliche Möglichkeit zur Information, zur Diskussion, zum fachlichen Input und zum öffentlichen Austausch über ein Bildungsverständnis in Gütersloh - wo stehen wir? Und wo wollen wir hin? Zur Erinnerung: Bildung ist der Schlüssel fürs Leben. Und im Bündnis für Erziehung wird sogar erklärt, es bedürfe eines ganzen Dorfes, um ein Kind zu erziehen. Warum also das Dorf außen vorlassen?

Aktuell wäre sogar eine neue politische Mehrheit vorhanden, die diesem Format bisher offen gegenüber gestanden hat. Sie müsste es nur politisch auch umsetzen. 








Smart Country - Szenarien und Beispiele im Bild

Die Initiative "Smart Country" vom Collaboratory hatte vor Kurzem ihre Arbeitsergebnisseveröffentlicht: Digitale Strategien für den ländlichen Raum.

Rund 30 Expertinnen und Experten beleuchteten in einem interdisziplinären Onlineprozess in viermonatiger Zusammenarbeit das Thema. Am Ende dieser Kollaboration stehen zu den unterschiedlichen Themenfeldern wie Politik&Verwaltung, Mobilität und Logistik, Bildung, Gesundheit und Pflege sowie zu Energie und auch Wertschöpfung konkrete Handlungsempfehlungen, die nun ihren Weg in die Entscheiderebene im ländlichen Raum finden. 

Hier nun die Zusammenfassung der Statements, die Szenarien sowie die einzelnen Beispiele aus den jeweiligen Arbeitsgruppen im Video: