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Samstag, 3. September 2011

Gütersloh baut - und baut und baut und baut.....

Was stört mich mein Abstimmungsverhalten von gestern... müsste man fragen, wenn es um das Modewort Bürgerbeteiligung geht. Neuerdings fordern gerade die Grünen eine intensive Einbeziehung der Bürgerschaft in Fragen der Stadthalle, wo sie an weit entscheidenderer Stelle eben diese Beteiligung zusammen mit der Plattform plus abgelehnt hat, als es um Bürgerbeteiligung im Rahmen der Konversion (Abzug der britischen Streitkräfte aus Gütersloh) ging. Hierbei handelt es sich immerhin um die Neugestaltung zweier riesiger Standorte nebst Wohnquartieren und ausgefeilter Infrastruktur bis hin zu Schulen. Lag die Ablehnung etwa daran, dass der Antrag von SPD und BfGT gestellt wurde?

Jetzt wird eben eine neue Sau durchs Dorf getrieben: Die Stadthalle Gütersloh steht auf dem Spielplan. Man will sie a) abreißen und neu bauen, b) sanieren, c) abreißen und nicht neu bauen.... etc. etc. Die Varianten sind vielzählig. Man fragt sich mittlerweile, ob die Zukunft Güterslohs eigentlich nur an Neubauten hängt - gibt es da nicht weit wichtigere Fragen zu stellen als diese, die maximal 30 Prozent der Bevölkerung wirklich angeht?
Wir haben Ähnliches ja bereits durchlebt: Das Theater etwa sollte noch allen im Gedächtnis sein. Das Wellerdiek-Areal (die Unvollendete) ebenfalls, zur Zeit dürfen wir ja noch teilhaben am Porta-Debakel, noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist die Debatte um ein neues Hallenbad. Vielleicht liegt die politische Blickverengung auf Mörtel und Glasfronten daran, dass wir so viele Architekten und artwerwandte Berufe in den Ausschüssen sitzen haben. Oder ist das eine heimliche Retourkutsche aus den Tiefen des Gestaltungsbeirates, den die CDU ja durch eine Satzung stilllegen wollte? Wer weiß?
....ins Blaue gebaut......
 Ich jedenfalls freue mich auf die Vorschläge, wie und vor allem wann (!) die Bürger denn einbezogen werden. Gelungene Beteiligung fängt nämlich schon mit der grundlegenden Information an. Und war es nicht gerade der Fraktionsvorsitzende der Grünen, der seinerzeit nach dem Staatsanwalt gerufen hat, als Informationen und Zahlen aus dem Stadthallenbericht (aus dem nicht-öffentlichen Teil !!!!!) plötzlich in der Zeitung öffentlich wurden? Hatte er da nicht lauthals "Verrat!" gerufen und mit schweren Sanktionen gedroht? Wenn doch eine Stadthalle öffentlich ist, wieso bedarf es dann einer nicht-öffentlichen Sitzung, in der über die Vergabe von Zuschüssen gesprochen wird, die letztlich die Bürger bezahlen? Seltsam, seltsam, dieser (leider grüne) Perspektivwechsel, dem ich nach diesem Zickzack-Kurs nicht mehr viel beimessen kann - außer Populismus. 

Ich schäme mich langsam, das grüne Parteibuch in meiner Schublade liegen zu haben.....