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Montag, 22. Oktober 2012

Bürgerwerkstatt "Konversion"

Heute fand der Workshop "Bürgerwerkstatt" Neue Nutzungen für das Gelände am Flugplatz statt mit dem Motto "Visionen erwünscht": Diesmal hatten rund 40 Interessierte ihren Weg ins Rathaus gefunden: zwei Frauen, der Rest Männer. (Ist Beteiligung männlich?).


















Nach der Begüßung folgte eine Fragerunde. Meine drei Fragen speisten sich aus dem Wissen um den Vertrag zwischen der NRW-urban und dem Ministerium für Wirtschaft NRW.

Wann das Gutachten von NRW-Urban mit den Ergebnissen aus den Werkstattgesprächen am Ende der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist noch nicht entschieden, diese Entscheidung liegt mittlerweile beim Ministerium für Städtebau und Wohnen, welches sich nach der Landtagswahl NRW 2012 aus dem Ministerium für Wirtschaft entkoppelt hat. 

Die nähere Untersuchung des Baubestandes wird zudem aus Finanzierungsgründen verschoben und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, dies war nicht Gegenstand der Untersuchung nach Vertragslage. Wer sich dann darum kümmern wird, wurde nicht beantwortet. Auch die Kartierung der Biotope müsse noch erfolgen, das sei noch nicht geschehen. Prof. Baumgart erklärte, "hier könne bis 2020 noch einiges geschehen". Das nahm der Vertreter vom BUND sehr ernst, er mahnte an, es habe bereits im Frühjahr 2012 eine Begehung mit dem Umweltamt und dem BUND gegeben und die grobe Kartierung von Biotopen hätte bereits längst erfolgen sollen. Bis jetzt allerdings sei nichts geschehen.



Eine weitere Frage war die nach der Verfügung über das Gelände. Deutlich wurde nochmal, dass die Nachbarkommunen keinerlei "Anrecht" auf das Areal hätten, das sei bereits geklärt - das ist auch den mittlerweile teilweise eingestellten Quellen zum Thema Konversion zu entnehmen. Verfügungen hängen zudem von viele Stellen ab, etwa der Landschaftsplanung, vom Luftfahrtkonzept, der Regionalplanung -aber zu allererst kämen die Briten, so Stadtplaner Zirbel. 

Vorweg gesagt: es gab viele gute Anregungen aus den Bereichen Bildung, Energie, Natur, Sport und Gewerbe. Der Schwerpunkt Gewerbe war zunächst nicht vorgesehen, denn er hatte bei der Auftaktveranstaltung weniger "Punkte" bekommen. Es fanden sich jedoch Teilnehmer, die diesen Schwerpunkt sehr wohl auf die Tagesordnung setzen wollen. Mit dem Hinweis, dieser Schwerpunkt sei in der Bürgerschaft mit Sicherheit am besten besetzt, aber im Rahmen des Werkstattverfahrens unterrepräsentiert. Zugleich lege auch die Bezirksregierung und auch der Kreis und die Stadt einen deutlichen Schwerpunkt darauf, Gewerbeflächen auszuweisen. Man wolle damit einen Kontrapunkt in der Bürgerdebatte setzen, die sich ja im Saal nur den anderen Themen widme.


Zu kurz kam auch die Frage nach der Finanzierbarkeit. Diese sei explizit noch nicht zum Tragen gekommen, um der Phantasie zunächst einen freien Lauf zu ermöglichen. Prof. Baumgart versprach allerdings, diesen Punkt in der nächsten Runde deutlich auf die Tagesordnung zu setzen. (Wir werden darauf zurückkommen.) Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass auch abzuwarten bleibt, ob das 2. BImA-Gesetz durch den Bundesrat gelangt, denn bisher muss die BundesAnstalt für Immobilienaufgaben alle Vermögenswerte möglichst nach Marktwert und unter dem wirtschaftlichen Gesichtspunkt veräußern. In der Novellierung soll aber nun aufgenommen werden, dass es auch unter dem Aspekt der nachhaltigen Regionalplanung zu Veräußerungen kommen kann. Diesen Entwurf hatte die MP Hannelore Kraft aus NRW eingebracht. Das würde für GT auch eine andere Art des Erwerbs der Liegenschaften bedeuten können.

Ein weiterer Knackpunkt war vielen die doch eher vage Konkretisierung des Abzugs der britischen Streitkräfte. Es kursieren sehr viele Vermutungen, die eine abschließende Beurteilung nicht ermöglichen - die Konzepte stehen damit allesamt unter einem deutlichen Fragezeichen.

Allen Arbeitsgruppen gemeinsam waren auch die weitere Beteiligung der Bürger, hohe Transparenz im Verfahren, Einstellen der Materialien und Quellen ins Netz. 

Und vor allem: Wann kann man das Gelände besichtigen. Eine Bustour organisiert von der VHS Halle wurde seitens der BI Energie angeboten. 

Die Gruppenarbeit im Einzelnen:
Die identifizierten Schwerpunkte ergaben sich aus der Votierung und Erarbeitung der Auftaktveranstaltung der Stadt zum gleichen Thema am 18.09.2012.

- Forschung und Bildung
- Energie
- Natur / Naturschutz
- Sport und Freizeit
- dieser Punkt blieb offen, wurde dann durch zwei Gruppen gleichzeitig mit "Gewerbe" belegt.

Alle Gruppen beschäftigten sich mit den Fragen: Was fehlt in Gütersloh? Was sind die Qualitäten des Standortes? Welche Strukturen sind erhaltenswert? Wo gibt es prägnante Orte? Wie kann eine Anbindung des Standortes in der Stadt aussehen?

Schließlich wurden Strategien entwickelt, die sich mit den drei Fragen auseinandersetzten: Was kann die Stadt (Politik, Verwaltung) tun? Was können / Wollen wir selbst zur weiteren Entwicklung beitragen? Wen kann man noch aktiv an der Planung beteiligen?


Hier die wichtigsten Eckpunkte der Gruppen:

1) Sport und Freizeit: Golf für den Kleinen Mann, Kanufahren Ems, Skaterbahn, Bogensportplatz, BMX-Kurs. Vorteil: Nähe zur Natur, Bahnanbindung, Waldflächen erhaltenswert. Zusammenarbeit mit den Vereinen im Kreis GT, permanent tagende Arbeitsgruppen, Bürgerbeteiligung, Einbindung der Vereine in Entwicklungsprozess.

2) Natur und Naturschutz: § 30 Biotope, alternatives Miteinander von Natur und Mensch, Schrebergärten, Gärten, Selbstversorgung, Obstbäume, Anbindung an Stadt, Biotopverbund vorhanden, mangels Kartierung schwierig, Magergrünland, Feldgrille, erhalten von Bunkern, Ems. Fahrradschnellweg, ÖPNV, TWE, wünschenswert: Konversionsportal, Links zu andren guten Projekten, frühzeitige Info Transparenz, Beteiligung und gerne online, Bürgerexpertise einbringen und Landesbehörden einbeziehen.

3) Gewerbe:
Start-ups, Gebäude erhalten, Sportstätten, Freiflächen, Infrastruktur erhalten, FH dort ansiedeln, Uni dort ansiedeln, 1-Raum-Wohnungen für Uni nutzen. Gewerbliche Flächen ausweisen, interkommunales Gewerbegebiet, preiswertes -und arbeitsnahes Wohnen, Nachbarkommunen mit ihren Anliegen bündeln und einbinden, Landebahn erhalten, auch Großbetriebe zulassen, nicht nur Kleinbetriebe. Gewerbe priorisieren.



4) Energie: Energiewende Gütersloh, Energiekonzept für Flughafen, regenerative Energiequellen, Energieautakie, Windenergie, Kooperation mit den Nachbargemeinden, Bürgerwindpark, Mitarbeiterbeteiligung, keine Hedgefonds, Biotope schützen, Naturschutz, Hanger, Turm und Bunker schützen, Klimahafen, Energiehafen, soll attraktiv werden, Bürgerwindpark mit Nutzungsentgelt für Anlieger, Klimaschutzbeauftragte für die Stadt den Kreis? Entscheidungsträger an den Tisch holen, Termine klären, Transparenz, Internet, Energiewende unterstützen, kompetente Entscheider mit Briten zusammen an Tisch, Zukunftswerkstatt, normale Bürger fürs Thema interessieren.

5) Forschung und Bildung:  FH - und Hochschulansiedlung, möglichst viele Disziplinen, Forschung für energetische Schwerpunkte, Gebäude eigenen sich dazu, Mensa, Einkaufsmöglichkeit, Wohnraum für Studierende, Informationsaustausch, Kontakte mit den Schulen in Gütersloh, Öffnung von Schulen, Anbindung durch TWE, Strategie: Konzept für FH und Uni am Standort, Partner in der Wirtschaft generieren, OWL weit, Transparenz herstellen, Bürgerbeteiligung, Standortmarketing, Diskussion in Gang bringen, Bildungs- und Forschungsministerien einbinden.














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