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Montag, 12. Dezember 2011

Parteibücher in Deutschland

Wie viele Menschen besitzen eigentlich noch ein Parteibuch in Deutschland? So viele sind es gar nicht mehr:

Hier die Deutschlandkarte der Parteipolitik aus der Reihe "Deutschlandkarte" der Zeit-Online.

Zudem ein Auszug aus dem Datenreport des Statistischen Bundesamtes für S. 375f Sozialbericht 2011 für Deutschland, Kapitel 14, Demokratie und politische Partizipation:

"Mitgliederrückgänge verzeichnen auch die politischen Parteien. (...) Anhand der von den
Parteien berichteten Mitgliederzahlen lässt sich aber eine ähnlich negative Entwicklung
wie bei den Gewerkschaften beobachten. 1990 waren noch 3,8% der Wahlberechtigten in politischen Parteien organisiert, 2010 waren es nur noch 2,2 %. In absoluten Zahlen haben die
Parteien zwischen 1990 und 2010 etwa 932 000 Mitglieder verloren. Das entspricht
41 % der Mitgliedschaft des Jahres 1990 (vgl. auch 14.1.2).

Zusammengefasst verweisen die Ergebnisse einerseits darauf, dass der Grad politischer
Integration bezogen auf die traditionellen, institutionalisierten Formen der Beteiligung in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen ist. Die Politik findet nicht mehr so viel Interesse bei den Bürgern wie noch 1990; Interessengruppen und Parteien verlieren an Mitgliederattraktivität. In jüngster Zeit scheinen davon auch die Freizeitorganisationen nicht verschont zu sein.
 
Andererseits haben nicht institutionalisierte Formen politischer Beteiligung nicht an Bedeutung verloren. Politik spielt für die Bürger nach wie vor eine große Rolle, ein vollständiger Rückzug findet nicht statt. Dass jedoch die traditionellen Formen der Politik und politischen Beteiligung an Attraktivität für die Bürger verlieren und sich das Ausmaß politischer Integration in die institutionalisierte Politik gerade bei den Jüngeren und den Bürgern Ostdeutschlands abgeschwächt hat, sollte als Warnsignal beachtet werden."

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