Ein guter Ansatz, ein Online-Verfahren einzurichten, um überhaupt die Schulgemeinde einzuladen, mitzuwirken.
Zweifel dürften einem aber grundsätzlich kommen, wer hier denn überhaupt mitmachen kann, wenn man sich folgendese Vokabular anschaut - Auf der Internetseite sind solche Wortungetüme zu finden, die schon einen Interessierten abschrecken können.
Ein Beispiel auf der Homepage dazu:
"Was ist der Referenzrahmen Schulqualität?
Der Referenzrahmen …
- zeigt anhand von Kriterien und aufschließenden Aussagen auf, was in zentralen Inhaltsbereichen und Dimensionen unter Schulqualität verstanden wird,
- greift Forschungsergebnisse der Bildungs- und Unterrichtsforschung ebenso auf wie Aspekte der aktuellen Schulqualitätsdiskussion,
- führt Qualitätsannahmen von Projekten und Initiativen zur Qualitätsentwicklung zusammen und sorgt so für Transparenz und Orientierung,
- legt in Kriterien und aufschließenden Aussagen die impliziten und explizit gegebenen Qualitätsvorstellungen in einem zentralen Dokument offen und zeigt so Entwicklungsrichtungen für Schulqualität auf. "
Ein guter Ansatz, wie gesagt, Beteiligung ist gerade in Bildungsfragen wünschenswert.
Aber bitte doch in einem Vokabular, welches allen Schichten zugänglich ist. Es ist schon ein Ausschlusskriterium für Teilhabe, wenn nur wenige die Einladung verstehen können.
Auf dieser Seite geht es zum Beteiligungsverfahren, mit den unterschiedlichen Rubriken
"Schülerinnen und Schüler", "Eltern", "Öffentlichkeit".
Wäre solch eine breite Online-Beteiligung zu Bildungsfragen nicht auch etwas für Gütersloh? Die Bildungsfragen werden hier leider gerne verschoben und wenig transparent gemacht. So wie die gerade entfachte Diskussion über das "Konzept" für die Kitas in städtischer Trägerschaft. Und so tagt etwa auch der nächste Bildungsausschuss erst wieder am 11. Juni, nachdem er am 19.3.2013 zu letzt zusammentrat... zu wenig Raum für Diskussion und für Qualität.
Statt eines Kommentars lege ich hier mal eine Anfrage ab, die ich in diesem Zusammenhang an Frau Beer (Grüne Landtagsabgeordnete in NRW) über abgeordnetenwatch.de gestellt habe:
AntwortenLöschenReferenzrahmen Schulqualität
Sehr geehrte Frau Beer,
mit größter Verwunderung nehme ich wahr, dass für NRW wieder einmal neu definiert werden soll, was denn eigentlich eine gute Schule bzw. guter Unterricht sei. Der Referenzrahmen soll den Schule Orientierung geben und den Qualitätsprüfern ein überarbeitetes Qualitätstableau.
Die Informationen des MSW in NRW kenne ich, ich lese die internen e-mails an die Schulen und das Amtsblatt. Zum „Referenzrahmen Schulqualität“ und zur bisherigen „Qualitätsanalyse“ (QA) habe ich deshalb einige Fragen, die Sie in aller Kürze beantworten können:
Seit 2009 (Frau Sommer) hat es keinen Bericht über die Ergebnisse oder die Arbeit der QA gegeben, habe ich etwas verpasst? Danke für einen Hinweis auf entsprechende Veröffentlichung des Grünen Ministeriums.
Als bisherigen „Referenzrahmen Schulqualität“ nehme ich das „Qualitätstableau der QA“ an. Gibt es Evaluationsergebnisse, die das Ministerium veranlasst haben, den Referenzrahmen zu verändern? Danke für einen Hinweis auf entsprechende nachlesbare Grundlagen.
Nach den Qualitätsanalysen ist die Beratung durch die Schulaufsicht und eine entsprechende Zielvereinbarung obligatorisch. Hilfe sollen auch die Kompetenz-Teams leisten. Halten Sie die Kapazitäten der Schulaufsicht und die tatsächlichen Kompetenzen der K-Teams für ausreichend? Danke für ehrliche Antwort aus Ihrer Sicht.
Sehr geehrte Frau Beer, in vielen Bereichen kann ich mit dieser Landesregierung in der Schule leichter Leben. Dass Sie aber die das durchaus kontroverse Thema „Qualitätsanalyse“ mit dem Thema „Referenzrahmen Schulqualität“ einfach zudecken wollen, das ist schlechter Stil.
Alles Gute für Sie