Bild

Bild

Sonntag, 20. Januar 2013

Bildungsbericht sollte Schulentwicklungsplan ablösen!

Um Bildung ist es (wieder) sehr still geworden in Gütersloh. Wo bleibt der Schulentwicklungsplan - und ist es nicht längst Zeit für einen jährlichen Bildungsbericht für Gütersloh?

                                Reanimation: Wann wird Bildung wieder Thema?   Foto: JZimmermann
Das Jahr 2013 ist angelaufen: aber von einem neuen Schulentwicklungsplan ist nichts in Sicht. Der sollte eigentlich schon ab 2012 geschrieben sein. 2012 hat der Bildungsausschuss genau 7 mal getagt. Der letzte am 4.12.2012 - allein mit einem mündlichen Sachstandsbericht zur geplatzten Modellschule. Eine Vorlage dazu findet sich nicht, auch noch kein Protokoll.

Der nächste Bildungsausschuss ist terminiert: 12.2.2013. Eine Tagesordnung gibt es noch nicht. Man darf sich fragen: was ist mit dem Schulentwicklungsplan? Ist ein solcher auf Jahre angelegt überhaupt noch sinnvoll?




Bildung betrifft jeden in der Stadt. Dem großen Interesse der Bevölkerung aber wird nur wenig Raum in Form von Diskussionen und Beteiligung gelassen, zudem werden überhaupt keine politischen Ziele formuliert, wie Bildung in der Stadt zukünftig aussehen soll. Von formulierten Zielen zur Bildungsqualität ganz abgesehen, die finden nicht einmal im Ansatz statt.

Und obendrein steht der Dynamik und Zukunftsbrisanz des Themas "Bildung" bisher lediglich ein anachronistisches Dokument in Form eines FünfJahresplans zur Schulentwicklung gegenüber. Dieses Format aber hat weder auf die Schulschließung der Astrid-Lindgren-Schule reagieren können, noch auf den notwendigen Ausbau der Kitaplätze und auch nicht auf die Entwicklung der Schullandschaft im Norden der Stadt, was zum desolaten Strickmuster der nicht realisierten Modellschule geführt hat. Die vorliegenden Daten und Ansätze und Strukturen sind nicht miteinander verzahnt, bleiben Insellösungen und wirken nebeneinander her. Ein erster Ansatz zu einem einmal durchgeführten Bildungsgipfel 2011 scheint zudem eine Alibi-Veranstaltung geblieben zu sein, um der Öffentlichkeit für einen Moment den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Die Bildungslandschaft Gütersloh verdörrt.

Es wäre längst Zeit für einen jährlichen Bildungsbericht, den die Stadt erstellen muss. Einen Bildungsbericht mit aktuellen Daten zur Bildungssituation in der Stadt, beginnend bei den Kitas, über die Übergangsquoten, die Anmeldungen, die Abschlüsse etc., Zielen, Schwerpunkten. Eine Ablichtung des Status quo, eine Analyse, ein progressives Arbeitspensum für die Zukunft: Erfolge, Potenziale, Chancen und Risiken gilt es fortlaufend im Blick zu behalten. Bildung ist ein Prozess, kein Stillstand. Bildung braucht wie kein zweites Feld ein Monitoring. Weil Kinder nur einmal die Chance auf eine Bildungsbiografie haben. Und gerne zitiere ich hier die Ministerpräsidentin NRW, Hannelore Kraft: "Wir dürfen kein Kind zurück lassen."
 
Der Bildungsbericht ist nicht durch die alleinige Feder eines Schulverwaltungsamtes zu erstellen. Solche Vorgehensweisen sind von gestern. Hierzu gehören Partner, Expertenhearings, das Bildungsbüro, Diskussionsrunden, Bürgerbeteiligung, Transparenz, Open Data. Durch diesen Dialog entsteht eine ganz andere Dynamik, ein Chancenpotenzial, von dem am Ende alle in der Stadt profitieren. Nur: man muss das auch wollen, einen politischen Beschluss herbeiführen, ein Konzept haben. Sich auf den Weg machen!

Beispiele für gelungene Bildungsberichte und dynamische Prozesse in anderen Städten gibt es genug. Sind andere Kommunen verantwortungsvoller als Gütersloh?











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen