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Freitag, 3. August 2012

Tower of Gütersloh


Tower of Gütersloh

Der CityTower ist wohl doch kein Scherz. Er soll kommen. Nun ist auch Architektur bekanntlich Geschmacksache, es lässt sich drüber streiten. Mein Geschmack ist so ein Achtgeschoss allein für Ex-Industrielle im Ruhestand auf dem alten „Busch“ nicht - Gütersloh sitzt auf ausreichend Bausünden.

Tower of London - gleiches Prinzip für die Provinz?
 Was gleichfalls „Geschmack“ hat, ist das Verfahren, welches uns Güterslohern da präsentiert wird. 
 
Ein Investor, gleichzeitig Rechtsanwalt und daher wohl geübt in Mahnverfahren, drängt Stadt und Politik auf Zeitspiel. Er hat es eilig. Es erstaunt, dass diesem Drängen sogleich nachgegeben wird, eine Entscheidung in Kürze geliefert werden soll. Wo bleibt die politische Diskussion? Wo ist über die Einbettung in ein Konzept der Innenstadtentwicklung gesprochen worden? Wo bleibt die Abwägung des Winkler-Grün-Konzepts? 

Die Äußerung eines heimischen Architekten und Mandatsträgers „der Tower passe dahin“, ist mit dem Begriff „Spartenpolitik“ eher freundlich umschrieben. Und die Liberalen stellen gleich einen Blankocheck aus für alle, die investieren wollen. Das „Ja“ mag schnellstens fallen, der Bau aber wird dort lange Zeit das Stadtbild prägen. Schändlich genug, mit einem vierspurigen Highway mitten durch die Stadt.

Verantwortliche Stadtentwicklung stelle ich mir anders vor. Sonst wird der City Tower zum „Tower von Gütersloh“. Im Tower wurden bekanntlich politisch Gefangene inhaftiert - komfortabel aber unfrei.

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