Tower
of Gütersloh
Der CityTower ist wohl doch kein Scherz. Er soll kommen. Nun ist auch
Architektur bekanntlich Geschmacksache, es lässt sich drüber
streiten. Mein Geschmack ist so ein Achtgeschoss allein für Ex-Industrielle im Ruhestand auf dem alten
„Busch“ nicht - Gütersloh sitzt auf ausreichend Bausünden.
Tower of London - gleiches Prinzip für die Provinz? |
Was
gleichfalls „Geschmack“ hat, ist das Verfahren, welches uns
Güterslohern da präsentiert wird.
Ein Investor, gleichzeitig
Rechtsanwalt und daher wohl geübt in Mahnverfahren, drängt Stadt
und Politik auf Zeitspiel. Er hat es eilig. Es erstaunt, dass diesem
Drängen sogleich nachgegeben wird, eine Entscheidung in Kürze
geliefert werden soll. Wo bleibt die politische Diskussion? Wo ist
über die Einbettung in ein Konzept der Innenstadtentwicklung
gesprochen worden? Wo bleibt die Abwägung des Winkler-Grün-Konzepts?
Die
Äußerung eines heimischen Architekten und Mandatsträgers „der
Tower passe dahin“, ist mit dem Begriff „Spartenpolitik“ eher
freundlich umschrieben. Und die Liberalen stellen gleich einen
Blankocheck aus für alle, die investieren wollen. Das „Ja“ mag
schnellstens fallen, der Bau aber wird dort lange Zeit das Stadtbild
prägen. Schändlich genug, mit einem vierspurigen Highway mitten
durch die Stadt.
Verantwortliche
Stadtentwicklung stelle ich mir anders vor. Sonst wird der City Tower
zum „Tower von Gütersloh“. Im Tower wurden bekanntlich politisch
Gefangene inhaftiert - komfortabel aber unfrei.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen