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Mittwoch, 23. Mai 2012

Tag 3 Bundeskongress Zeitalter der Partizipation

Heute war Tag 3 Bundeskongress "Zeitalter der Partizipation".



Ich war heute in Workshop 24: Kommunale Bürgerbeteiligung am Beispiel OffeneKommune.de

Offene Kommune ist eine neutrale Bürgerbeteiligungplattform mit dem Ziel, einen direkten Dialog zwischen Bürgern, Kommunen und Organisationen zu ermöglichen. Die Plattform lädt alle gesellschaftlichen Akteure ein, zu Diskussionen und Entscheidungsprozessen beizutragen. Sie befindet sich zur Zeit noch in der Testphase. Daher war es sehr spannend mit den Machern zu diskutieren.
 
Offene Kommune nimmt die Bedürfnis nach Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen an kommunalen Entscheidungsfindungsprozessen in den Fokus. "Dabei stellt OffeneKommune eine neutrale, kommunale Infrastrukturplattform dar, die zum Ziel hat, Raum für einen direkten und nachhaltigen Dialog zwischen Bürgern, Interessengemeinschaften und Kommunen zu bieten. Allen Beteiligten wird dabei die Möglichkeit gegeben, frühzeitig und auf gleicher Augenhöhe, gemeinsam über kommunale Anliegen zu diskutieren und Lösungskonzepte zu erarbeiten. Dies kann sowohl in aktiver, als auch in passiver Rolle geschehen: Bereits bestehende Texte können studiert und verfolgt oder auch eigene Vorschläge und Kommentare eingebracht werden." - so findet es sich in der Ankündigung. 
Die Macher von "Offene Kommune"

 Zwei zentralen Grundfunktionen:

"Transparenz: Alle Entscheidungen, Textveränderungen und Abstimmungen sind zu jedem Zeitpunkt von jedem einzelnen Nutzer transparent nachvollziehbar. Zudem sind auch alle kommunalen Gruppen nach außen hin offen und transparent. Auch ohne Registrierung können alle Beiträge und Inhalte betrachtet werden.

Selbstverwaltung: In OffeneKommune.de verwalten sich alle kommunalen Gruppen selbst. Dabei gibt es keine Vormoderation der Gruppenverwalter oder gar eine globale Moderation. Eingebrachte Vorschläge und Kommentare können nicht gelöscht werden, sondern von den Mitgliedern der kommunalen Gruppe bewertet und somit gemeinsam entschieden werden, welche Beiträge als wichtig oder störend empfunden werden." (siehe Vorstellung)

Eine sehr aufschlussreiche Diskussion, in der wieder auch die zentralen Themen wie "wie erreichen wir die nicht-internetaffinen Menschen" und "am Ende entscheidet der Rat" und wie verhält sich das mit der repräsentativen Demokratie" diskutiert. Angekommen ist aber offensichtlich, dass diese Form der Beteiligung frühzeitig einbinden, das Entstehen von Alternativen zulässt und nicht erst am Ende Ja/Nein-Entscheidungen anbietet. Ich werde mir die Plattform nochmal genauer ansehen - eine gute Idee auch für unsere Stadt?

Mal etwas ganz Anderes hat der  Workshop 11: Singing, Politics and Participation geboten:

Salam Yousry invites people who want to experience personal and collective engagement and participation by singing. He will give a brief introduction about The Choir Project that started in Egypt in 2011 and will offer a collective singing experience with the participants of the congress in Berlin 2012.
Participants are invited to share their ideas, write together, compose together and sing together. Salam proves that group dynamics are the same in any place in the world and within any context. It's all about participation and about the collective.



Erste Protestchöre dieser Art gibt es auch schon in Deutschland. Der Einstieg war etwas ungewohnt für das arg verkopfte Publikum. Salam bat uns, einen eigenen Song zu kreieren. Dazu hat die Gruppe Stichworte gesammelt, jeder konnte die Begriffe einbringen, die ihm gerade im Kopf herumspukten. Schließlich stand auf der Liste: human rights, liquid democracy, opinion, freedom, pressure, occupy, blockupy - das ganze politische Aufbruchvokabular der letzten Wochen. "Gut, aber zu sperrig" trommelte Salam den Takt und bat nun um konkrete Bilder, die dazu gehören. Im Takt der Trommel kam zustande: "Jemand öffnet die Tür und ruft..."
In diesen unterlegten immer wiederkehrenden Rhythmus und Refrain reihten sich dann ein: go ahead, feel free, live your dreams.... Eine seltsame Gruppendynamik packte alle. So entstehen Prostetchöre, in dem sich die Gruppenmitglieder gleichberechtigt in den aus der Gruppe heraus entwicklten Rhythmus einlassen und politische Botschaften formulieren. Man kann sich dem nicht wirklich entziehen, auch als Kopfmensch nicht. Die Botschaft des Kollektivs habe eine Menge Potenzial... und es funktioniert - er hat es ausprobiert, nicht nur in Ägypten und Berlin....





 

 





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