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Montag, 19. Dezember 2011

Einer verdient - der Rest schwitzt und hustet

Ein Stoßgebet: Gütersloh - Stadt im Grünen. So lieben wir "unsere" Stadt.

Dabei scheint eine kleine Armada Geldverdiener emsig daran zu werkeln, aus dem Innenstadt-Restgrün unbedingt eine Steinwüste zu machen. Wie bei der geplanten "Bauverdichtung" rund um die Martin-Luther-Kirche. Wurde gerade im Planungsausschuss beraten. 

Grün raus?
 Schlechte Luft in der Innenstadt
In der Vorlage heißt es: "Das Plangebiet gehört aus lufthygienischer Sicht zu den vorbelasteten Räumen im Stadtgebiet und aus stadtklimatischer Sicht zu den Bereichen mit schlechter Durchlüftung. Insofern hat der Bereich um die Martin-Luther-Kirche und besonders der Teilbereich südlich der Kirche trotz seiner inselartigen Lage unumstritten eine Bedeutung für das städtische Kleinklima. Die Bebauung führt zu einem Verlust von kaltluftproduzierenden und staubbindenen Baum- und Gehölzbeständen in der Innenstadt und trägt insofern zur hochsommerlichen Erwärmung bei. (...)"

Steine besser als Bäume - Klimawandel scheiß egal?
Verwaltungsvorschlag trotzdem: "In Abwägung der Belange schlägt die Verwaltung vor, der innerstädtischen Verdichtung (Begründung Vorlage DS-Nr. 342/2011) südlich der Martin-Luther-Kirche Vorrang vor dem Erhalt der jetzigen Situation einzuräumen. Die bauliche Fassung eines Kirchplatzes im Herzen der Stadt bietet die einmalige Chance einer qualitätvollen Weiterentwicklung der Innenstadt mit der Schaffung eines neuen, einprägsamen Stadtbildes."


Beschluss (einstimmig)
Die Erarbeitung des Rahmenplanes zur weiteren baulichen Entwicklung und Ausgestaltung des Bereiches um die Martin- Luther- Kirche wird unter Bürgerbeteiligung fortgesetzt.
 
Frage
Heißt Bürgerbeteiligung hier gleiches wie am Klinikum: längst von Wenigen eingestielt, schnell verkündigt und später verteidigt? Bäume fällen über Nacht und Fakten schaffen? 
Und wer profitiert eigentlich davon? Ein Investor, ein Bauherr, ein Architekt?! Und der Rest der Stadt schwitzt, keucht und hustet? Klimawandel - darum sollen sich nur die "Chinesen" und die "Inder" kümmern?  Immer mehr (ältere) Menschen wollen zurück in die Innenstädte ziehen. Gleichzeitig wird alles zugepflastert, was noch zu Geld zu machen ist. (Ein Penthaus von 100 qm kostet rund 350.000 Euro!) Bäume dagegen sind billiges Allgemeingut - also Wurzeln raus und Kohle in einen Privatgeldbeutel. Gütsel, Stadt aus Stein. Darauf hat aber der grüngewohnte Gütersloher keinen Bock.


Und dann frage ich mich noch: warum sitzen eigentlich so viele Architekten im Planungsausschuss? Und gibt es deshalb keinen Pavillon auf dem Berliner Platz, weil sich die potenziellen finanzkräftigen Neubewohner dann über Lärm ärgern könnten? 


Mein Gott, möchte man gerade in der Nähe der Martin-Luther-Kirche gen Himmel rufen, wer denkt sich so was eigentlich alles aus! Geht der nicht bald in Rente?







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