Demnächst werden die Hörsäle in der Uni aus allen Nähten platzen: Turbo-Abi, Wegfall der Wehrpflicht, Doppelabiturjahrgang... Alles keine Naturkatastrophen, sondern hausgemacht. Auch in der Region OWL.
Locken mit der bunten Tüte
Unisitz im Treppenhaus |
Die politische Bewertung dieses Spektakels kann man zur Zeit in fast allen Gazetten nachlesen. Dabei werden die lieben Kleinen alljährlich mit den bunten Schultüten in die Schule gelockt. Jeder Erwachsene erzählt ihnen was vom "neuen Lebensabschnitt" und macht Mut: "Lesen und schreiben lernen macht Spaß und bringt euch im Leben weiter".
Dann folgt der zermürbende Schulalltag: Große Klassen, Ganztagsschule mal schlecht mal recht, Leistungsvergleiche, ungelenke Übungen der individuellen Förderung, Sortierung nach Gymnasium und Rest kurz vor der 4. Klasse (in den meisten Bundesländern), Nachhilfe für viele, die es nicht schaffen können, Übergangsschleifen, Dauerpraktika, Versagensängste, Loosergedanken. Keine Einzelfälle.
Rache ist jung
Ich frage mich, wie lange Rache eigentlich in einer Generation gären muss? - Warum ich auf Rache komme? Weil ich davon ausgehe, dass diese Generationen, denen wir diese Art von Schule und Bildungsbiographie zumuten, irgendwann verstanden haben, wer ihnen das eigentlich beschert hat: wir, die heutigen Mittvierziger und die noch älteren!
Vier Alte auf vier Sitzen |
Unter solchen Gesichtspunkten ist der "Generationenvertrag" als Solidarvertrag zwischen zwei Generationen im weitesten Sinne das Papier nicht wert, auf dem er irgendwo notiert ist. Denn zu den Ungerechtigkeiten der Biographien kommt hinzu, dass die wenigen Jungen, die vielen Alten rententechnisch tragen sollen - und auch noch unsere Schulden abtragen. Rache ist jung - und ich könnte es verstehen. In Spanien ist man da schon weiter als hier....
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