Der 1. Bildungsgipgel in Gütersloh ist über die Bühne gelaufen.
Grandioser Vortrag von Dr. Ernst Rösner, Institut für Schulentwicklungsplanung TU Dortmund. Vorab schon mal: Er war als Redner sehr gut eingeladen! Treffender ging es nicht.
Rahmenbedingungen:
Über Erwartungen an eine bedarfsgerechte Schulentwicklung legte er die Rahmenbedinungen:
Über Erwartungen an eine bedarfsgerechte Schulentwicklung legte er die Rahmenbedinungen:
1. Es gibt weniger Kinder. 2. Immer mehr Eltern wollen Schulen mit gymnasialen Inhalten. 3. Immer mehr Eltern wünschen Schulen mit Ganztag. 4. Mehrheit der Eltern lehnt eine Sortierung nach der 4. Klasse ab. 5. Inkulsion ist ein Wunsch Vieler und eine Verpflichtung der Politik. 6. In der Schulentwicklung Realität erkennen.
Nichts bleibt....
Offensichtlich gibt es doch ein Kollektiverleben von Vorträgen, denn das Publikum war sich an vielen Stellen sehr einig, und es brandete immer wieder beigeisterter Applaus auf. Etwa dann, als Rösner erklärte, es sei eine Illusion zu glauben, alles bleibe, wie es ist. Wagen Sie eine Prognose der Entwicklung beim Schulwahlverhalten der Eltern, war sein Rat. Aktuell lässt sich ablesen, der Gewinner der Schulentwicklung sind die Gymnasien mit 40 Prozent Übergangsquote, Verlierer sind die Hauptschulen mit 12,3 Prozent. Das sei kein Phänomen allein im Bundesland NRW, das ist auch in Gütersloh erkennbar. Amüsant sein Einwurf "Eltern finden Wege und Mittel das eigene Kind auf die Schule zu schicken, die sie wollen." Auch auf seine Frage "Was ist die Realschule noch, wenn es die Hauptschulen nicht mehr gibt?" muss die Stadt eine Antwort finden. Charmant, wenn all diese Ansätze dem Grundsatz folgen, man müsse vom Wohl des Kindes her denken. Immerhin hatte Bürgermeisterin Maria Unger eben das auch als Leitlinie der städtischen Politik postuliert: "Jedes Kind hat nur eine Bildungsbiographie". Versenken wir die also nicht. Und schon garnicht über Generationen hinweg - möchte man da zurufen.
Laufbahnen
Applaus gab es dann folgerichtig auch dafür, dass es die schlechtere Lösung sei, wenn Kinder erst "spät" die Laufbahn Richtung Oberstufe einschlagen könnten. Besser wäre der Weg, gleich zu fördern. Die Übergangszahlen zum Gymnasium und die Abiturquote liegt in Gütersloh immerhin unter dem Landesdurchschnitt. Da ist noch eine Menge Potenzial und Können zu heben. Man darf sich fragen, warum das so ist. Und auch nicht ganz wegzulassen ist die Frage, wie hoch eigentlich die Verlustquote auf dem Weg von Klasse 5 des Gymnasiums bis hin zur Klasse 13, jetzt 12, eigentlich ist. Zahlen dazu gibt es. Man muss sie nur politisch auch mal bewerten. "Betreiben Sie hier mal Ursachenforschung, das ist eine Aufgabe für die Kommunalpolitik", so Dr. Rösner.
Elternbefragungen
Auch was die sehr frühe "Auslese" der Kinder angeht, riet Dr. Rösner, die Eltern der Stadt zu befragen, wann die Kinder "sortiert" werden sollen. Er wagte die Prognose, dass sich die Gütersloher Eltern einreihen in die bundesdeutsche Auskunft dazu: nicht zu früh. Schöne Aufträge für die Politik! Das deckt sich mit der Empfehlung, eine bedarfsgerechtes Angebot an Bildung überhaupt zu schaffen und dies einmal durch eine Elternbefragung festzustellen. "Hinter dieser Zielsetzung muss dann die Kommunalpolitik zurückstehen", so seine Meinung.
Was würden Sie tun.... ?
Am Ende habe ich eine letzte Frage gestellt, die da lautete: "Wenn Sie Kommunalpolitiker in Gütersloh wären, welchen Antrag würden Sie als erstes nach diesem Bildungsgipfel stellen?"
Dr. Rösner hatte sichtliches Vergnügen, als er seine Antwort formulierte: "Ich würde die Politiker einschließen.... großer Applaus.... und erst dann wieder rauslassen, wenn weißer Rauch aufsteigt."
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