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Mittwoch, 13. Juni 2012

Was im Bildungsausschuss gesagt wurde...

Es hat doch Vorteile, wenn man selbst auf der Zuschauertribüne sitzt und der Politik zuhört. Denn: Ganz so harmlos und harmonisch war die Diskussion gestern im Bildungsausschuss nicht, als die Modellschule "Sekundarschule Nord" auf der Tagesordnung stand. Die Zeitung hat im Maul der Politik wohl nur die morschen Milchzähne, nicht aber die steilen Reißzähne beschrieben:

So zahnlos ging es nicht zu im Bildungsausschuss !

Ein kleiner Bericht aus meinem Schreibblock, den ich ab 17:50 füllen konnte:

Dienstag, 12. Juni 2012

Was ein Bürger zur Schulentwicklung zu sagen hat


Die Sekundarschule steht heute auf der Tagesordnung des Bildungsausschusses. Aus diesem Anlass nehme ich eine Stellungnahme von Jürgen Zimmermann auf meinen Blog: (Das Schreiben ist gleichermaßen auch an die Verwaltung, die Politiker und die örtliche Presse gegangen)

Stellungnahme zu den Plänen einer „Modellschule Nord“- Beantragung im Rahmen der Schulentwicklungsplanung 2012-2015

Wer nichts will als die Gegenwart, wäre gewiss nicht ihr Schöpfer gewesen."
Jean Paul

Als Gütersloher Bürger, als ehemaliger Ratsherr, als einer der Initiatoren der GAG (Gütersloher Aktion für Gesamtschulen), als Gesamtschullehrer der ersten Stunde in Bielefeld und Gütersloh und vierfacher pensionierter Großvater kann ich zu der Beantragung einer „Modellschule Nord“ nicht schweigen.

Sonntag, 10. Juni 2012

Bürgerhaushalt = Potemkinsches Dorf?

Auf dem Internetportal bürgerhaushalt.org (getragen von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Servicestelle Kommunen in der einen Welt  sowie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) findet sich ein Eintrag von Dr. Stefan Eisel (Konrad-Adenauer-Stiftung) zu Bürgerhaushalten in Deutschland

Er hat diese bundesweit untersucht und kommt zu dem Ergebnis, diese seien Potemkinsche Dörfer. Auch in Gütersloh. "Zum einen sei ein Großteil der Bevölkerung von der Onlinebeteiligung ausgeschlossen, da nur ein Viertel der Bevölkerung über einen Zugang zum Internet verfüge und zudem die Onlinenutzer längst nicht alle in der Lage seien, das Internet als Kommunikationsplattform oder gar als politisches Instrument zu nutzen.
Zudem biete das Internet vor allem denjenigen, die über viel Zeit verfügen und gut organisierten Interessengruppen eine Plattform, um ihre Meinung zu platzieren. Dadurch – und durch die vielfach anonymen Zugangsmöglichkeiten – stiegen auch die Manipulationsmöglichkeiten." So steht es als Beitrag auf der Seite bürgerhaushalt.org.

Eisels Fazit wird hier so zitiert:
 "Es spricht viel dafür, das Internet auch bei kommunalen Fragen als zusätzliche Informations‑ und Diskussionsplattform anzubieten. Dabei muss freilich immer bewusst bleiben, dass so nur ein kleiner, nicht repräsentativer Teil der Bevölkerung angesprochen wird. Abstimmungen im Internet aber sind das Gegenteil von demokratischer Bürgerbeteiligung, denn sie privilegieren eine kleine Internet-Eliten auf Kosten der großen Mehrheit der Bürger. Auch wenn die abschließende Entscheidungsbefugnis beim Rat liegt, vermitteln solche Internet-Abstimmungen eine pseudo-demokratische Legitimität, deren Eigendynamik sich gewählte Mandatsträger eher nicht entziehen (können). Überzeugende Vorschläge aus der Bürgerschaft bedürfen keiner manipulativen Abstimmungsprozeduren im Internet. Sie wirken durch ihre inhaltliche Plausibilität und solide argumentative Begründung."

Der Originaltext findet sich auf der Seite der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Folgendes habe ich kommentiert:

Potemkinsches Dorf ohne Fassade? Oder Baustelle neuer Beteiligungsformen?

Freitag, 8. Juni 2012

Adé den freundlichen Damen ....

Massenandrang: Schlecker schließt auch in Gütersloh seine Pforten. Die Kunden standen in Schlangen an. Ein seltsames Bild, diese Lust auf 30 Prozent.

Ich möchte den Damen danken, die all die Jahre hier gearbeitet haben - immer mit einem freundlichen Wort und einem Lächeln auf den Lippen. Nur heute war diese Regung aus ihren Gesichtern verschwunden. Traurigkeit war dem Lachen gefolgt. Und Leere. Wo soll es nun hingehen? Wie weitergehen?

Ich war sehr berührt. Und habe meine Shampooflasche zurückgetragen ins Regal. Den Laden ohne Ware verlassen.

Massenansturm.... 30 Prozent auf alles - nur nicht auf die Damen!

Donnerstag, 7. Juni 2012

Schwarz oder rosarot

Schwarz dort und rosarot hier
Da draußen in der EU tobt der Kampf ums Überleben des Euro, einzelner Staaten - Millionen Menschen bangen um ihre Existenz. Die Verschuldung ist gigantisch, die Transfers von Topf A nach Topf B kann keiner mehr nachvollziehen. Durchblick haben nur noch die Analysten der Banken, Politiker stehen regelmäßig mit dem Rücken zur Wand, Parlamentarismus wird ganz klein geschrieben, eine Fußnote der Moderne. Nach Griechenland folgt jetzt Spanien in die Kenterlage. 
Gut, Schwarzmalen ist eine Sache. Aber auch bei differenzierter Betrachtung unserer Umwelt ist das noch lange kein Grund, eine rosarote Brille aufzusetzen! So wie dieser Tage im Dalkedorf Gütersloh. Wir reden und jammern auf hohem Niveau, wo uns doch selbst gerade eben erst die Finanzkrise gestreift hatte. Gütersloh schmeißt das Geld mit vollen Händen für Luxusartikel raus:

Schwarz oder (rosa)rot

Lokale Version des Internet: Bürgernetzwerk MS

Vielen Dank, Bürgernetzwerk Münster für die Einladung. 

Hat Spaß gemacht - wir nehmen Ihre Anregungen aus Münster gerne mit in andere Städte! 
Auch den Interessierten vielen Dank!

Blog – das Tagebuch und Journal im Internet  

Sonntag, 3. Juni 2012

Anlass ist, wenn vorher Stillstand war....

Einen Entwurf zur "Anlassbezogenen Schulentwicklungsplanung" legt die Stadt Gütersloh dieser Tage vor. Bezugsrahmen ist die geplante Einführung der Sekundarschule im Norden der Stadt Gütersloh. Man beruft sich dabei auf das Schulgesetz NRW, § 80Schulentwicklungsplan, (6) "Im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens gemäß § 81 Abs. 3 ist die Schulentwicklungsplanung anlassbezogen darzulegen." 

Anlassbezogen?
"Anlassbezogen" - was für ein schöner Begriff. Aber was offenbart dieser Begriff?

"Anlass" geht laut Duden wortgeschichtlich auf "lassen" mit der Bedeutung "matt, schlaff werden, nachlassen" zurück. Verwandt ist der Begriff mit der griechischen Bedeutung für "träge, müde sein". Zur gleichen Wurzel aus dem germanischen Sprachgebrauch gehören auch "lasch, lässig, letzten". Anlass ist daher "Anfang, etwas in Bewegung setzen, Beginnen".

Wenn der jetzige Entwurf "anlassbezogen" ist, liegt offensichtlich eine Phase der Ermattung, der Ermüdung - oder des Nicht-Beachtens, des Stillstandes hinter den Entscheidern. Und das genau ist die Kritik, die ich schon seit langem übe: