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Sonntag, 12. Mai 2013

Impressionen von der re:publica 2013

Impressionen

Die re:publica zeigt auf jeden Fall auch neue Formen der Interaktion und der Haltung. Ohne digitales Endgerät geht hier gar nichts. (Nee, nicht gleich die Technikkarte ziehen!) 

Gut, es gab auch Menschen, die noch einen Block und einen Bleistift dabei hatten. So wie ich. Die wurden dann auch höflich "gesiezt"... was fast schon an Diskriminierung heranreichte, wo hier alle mit "Du" angesprochen werden, ob Referent, Teilnehmer oder Organisator. Hierarchie ist nicht auf den ersten Blick sichtbar - und auch kein Thema. Der Inhalt zählt. Wenn Du etwas zu sagen hast, sag es, schreib es, poste es. "Was bewegt Dich" ist die Währung.

Während der Vorträge in den jeweiligen "Sessions" wurde also gleichzeitig gehört, getwittert, gepostet, gefilmt, in den social media vernetzt und eingefügt. Kommuniziert. Senden, empfangen, reagieren, kommentieren, dialogisieren. Austausch. Technik ist dabei nicht Status, sondern Mittel zum Zweck. Schnelligkeit ist dabei eine Sache, die Inhalte auf den Punkt zu bringen und zu verschlagworten eine andere. Das muss man können. Dem Gegenüber dabei über die Schulter zu schauen, ist Normalität. Teilen ist das Ziel. Dialog ist das Ziel. Relevanz herstellen. In/Side/Out.


Was überzeugt Merkel? Netzpolitik ist "Politik"

Die Re:publica 2013 ist erwachsen geworden: noch mehr Besucher - diesmal waren es 5.000, deutlich viele Frauen, Altersdurchschnitt "reif". Dazu 450 Speakerinnen und Speaker, 263 Vorträge mit 268 Stunden Programm auf elf Bühnen boten eine einzigartige Vielfalt. Aber alles drehte sich um eins: Das Internet - und wie es (uns) verändert - In/Side/Out.

Am Montagabend stand Sascha Lobo zur Bestzeit um 20:00 Uhr auf Stage 1, angekündigt in der session-Liste mit dem Titel "Überraschungsvortrag II". Die größte Bühne gehörte für eine Stunde ihm.


 Ich war sehr gespannt auf den Mann, der in seinem Blog und in seiner Spiegel-Kolumne "Die-Mensch-Maschine" die Welt rockt, Impulse setzt. Vorweg gesagt: er ist eine Ikone, aber sein Fazit (zu viel getwittert, zu wenig gemacht) kann ich nicht mittragen, da unterscheiden sich seine und meine Welt. Hier hätte ich mehr erwartet als schließlich den Anspruch, "Politik zu machen". Die Zeit-online titelte sogar: "Sascha Lobo wird Realo!"