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Donnerstag, 4. März 2010

http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/3417025_Eltern_und_Lehrer_kaempfen_gegen_Sparmassnahmen.html

Das war vermutlich einer der größten Proteste, den diese Stadt je gesehen hat.
Leider war das keine Sternstunde der Demokratie.
2.500 Schülerinnen und Schüler protestieren für ihre Bildung - für den Erhalt der Stadtbibliothek und der Schulbibliotheken.
16 700 Unterschriften zum Erhalt der Einrichtungen lagen in kurzer Zeit vor.

So mobil war Gütersloh selten.

Aber was macht Politik und Verwaltung daraus?
Der Souverän prallt vor den Rathausmauern ab. Vor den Toren ist Schluss.

Nur wenige SchülerInnen und interessierte BürgerInnen durften später an der öffentlichen Sitzung teilnehmen. Diszipliniert natürlich. Kein Transparent durfte mitgenommen werden. Unmutsäußerungen wurden – Geschäftsordnung des Rates- im Keim erstickt.
Was hätte Verwaltung und Politik nicht alles tun können, um den Protest ernst zu nehmen, die SchülerInnen ernst zu nehmen?

Der Protest als Sternmarsch auf das Rathaus war der Verwaltung und der Politik bekannt. Schließlich handelt es sich um eine genehmigte Demonstration.
Hier hätten die Verantwortlichen im Vorfeld verantwortlich handeln sollen und können. Sie hätten diese öffentliche Sitzung kurzfristig in die Stadthalle verlegen können, um zukünftige WählerInnen teilhaben zu lassen an dem unsäglichen Mehrheitsbeschluss der Plattform + von CDU, GRÜNEN und UWG. Leider wurde durch diese Entscheidung die Chance vertan, junge Menschen für das politische Leben zu interessieren. Demokratiepädagogisch war das eine Nullnummer.

Leider glänzte auch die Bürgermeisterin durch Abwesenheit. Auch vom JuPa keine Spur.

Solche Aktionen bleiben leider sehr lange im Gedächtnis. Am Ende muss man sich nicht wundern, wenn unterm Strich nur noch Politik(er)verdruss übrig bleibt.
Hei Netz

Blickpunkt aus Gütersloh ist entstanden, weil meine Heimatstadt gerade einen Perspektivwechsel durchlebt: Von einer bisher beschaulichen Provinzkommune
hin zu einem sehr lebhaften Städtchen, in dem sich sehr viel Protest regt
gegen die aktuelle gesellschaftspolitische Situation.

Hier zeichnet sich vieles im Kleinen ab, was sich im Großen bewegt.

Weil ich gerne Leserbriefe schreibe, liegt das Bloggen im Zeitalter der
Netzwerkkommunikation nahe. Und hier ist der Zugriff niederschwellig und
ohne Zensur möglich.

Freue mich also auf jede Menge Rückmeldungen.

Anke