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Sonntag, 12. Mai 2013

Impressionen von der re:publica 2013

Impressionen

Die re:publica zeigt auf jeden Fall auch neue Formen der Interaktion und der Haltung. Ohne digitales Endgerät geht hier gar nichts. (Nee, nicht gleich die Technikkarte ziehen!) 

Gut, es gab auch Menschen, die noch einen Block und einen Bleistift dabei hatten. So wie ich. Die wurden dann auch höflich "gesiezt"... was fast schon an Diskriminierung heranreichte, wo hier alle mit "Du" angesprochen werden, ob Referent, Teilnehmer oder Organisator. Hierarchie ist nicht auf den ersten Blick sichtbar - und auch kein Thema. Der Inhalt zählt. Wenn Du etwas zu sagen hast, sag es, schreib es, poste es. "Was bewegt Dich" ist die Währung.

Während der Vorträge in den jeweiligen "Sessions" wurde also gleichzeitig gehört, getwittert, gepostet, gefilmt, in den social media vernetzt und eingefügt. Kommuniziert. Senden, empfangen, reagieren, kommentieren, dialogisieren. Austausch. Technik ist dabei nicht Status, sondern Mittel zum Zweck. Schnelligkeit ist dabei eine Sache, die Inhalte auf den Punkt zu bringen und zu verschlagworten eine andere. Das muss man können. Dem Gegenüber dabei über die Schulter zu schauen, ist Normalität. Teilen ist das Ziel. Dialog ist das Ziel. Relevanz herstellen. In/Side/Out.





Und spannend auch das Format der Sessions: Die Auswahl ist groß, die Themenpalette ist vielfältig. Relevanz bekommt das, was besucht wird. Was nachgefragt wird. Da steht auch schon mal jemand vor wenig Publikum, wenn seine Botschaft nicht anspricht. Da steht auch mal jemand vor viel Publikum, der das gar nicht erwartet hatte. Fefe zum Beispiel, der gescreent wurde, wann er schläft und wann Trolle um ihn herumhopsen.... und die Menschen anzog.

Was bewegt uns morgen? ist auf aller Lippen. Viele Antworten sind gegeben, der Wunsch nach Veränderung war da. Der Wunsch nach einer anderen Bildung, nach Freiheit, nach Schnelligkeit und ungebremstem Zugang ins Netz für alle, nach Vielfalt und Kreativität. Die Frage auch: was machen Andere in der Welt = in Afrika, in Asien - was haben sie zu sagen, was kann man lernen? Was sind Trends, wo verändern "Wir" uns?

Für die Zukunft der rp: Was lähmen würde wäre: nur noch big names einkaufen, die langweilen und den Standard mitbringen; den Eintrittspreis erhöhen; die Graswurzeln der Vielen kürzen oder abschneiden. Die Anzahl der Tagungstage der rp zu erhöhen. Die bleierne Müdigkeit nach drei Tagen Vollprogramm ist programmiert. Das Freudefieber aber auch - hier ist ein Schonraum für onliner, die mal einmal nicht erklären müssen, warum, wieso, weshalb. Rechtfertigung ist ein Fremdwort. Sich höchstens austauschen über Wege, den Brückenschlag in die offline-Welt zu schaffen und die Vorbehalte abzubauen.





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