Das Thema Konversion sei in aller Munde - so heißt es stolz auf der Homepage der Stadt: "Der bevorstehende Abzug der britischen Streitkräfte hat in der letzten Woche in der Stadthalle Gütersloh erneut die Akteure aus NRW zusammengeführt, um einige Aspekte, wie zum Beispiel die Betroffenheit der Zivilbeschäftigten, zu vertiefen und erneut zu diskutieren."
Nur im Bürgermunde - da ist er nicht! Eigentlich sollte er da aber sein.
Konversion - lange Schatten voraus.... |
Im zweiten Konversionsbericht ist auch diesmal wieder die "Bürgerbeteiligung" formuliert und "vorgesehen." Auch im Hauptausschuss vom 12. März 2012 wurde die Zauberformel "Beteiligung" wiederholt seitens der Politik bemüht (das Protokoll ist noch nicht da, aber ich war auf der Tribüne). Allein, es bleibt bei der einen Vokabel - von konkteten Inhalten oder Zeitplänen findet sich bis jetzt keine Spur.
So darf dann die Gütersloher Bevölkerung der Pressemitteilung der Stadt erstaunt entnehmen:
"Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky hob einmal mehr die starke Betroffenheit von Ostwestfalen-Lippe hervor: 30 000 Soldaten werden die Region bis 2020 verlassen. „Die Herausforderung ist enorm“, sagte Horzetzky, der die Konversion als ganzheitlichen Prozess betrachtet. Für die erfolgreiche Bewältigung sei kein Patentrezept vorhanden, so der Staatssekretär. Gleichwohl würden sich Chancen eröffnen, indem Stadtflächen aufgewertet würden. Eine gelungene Konversion brauche neue Ideen und mutige Entscheidungen."
Genau solche Veranstaltungen sind es dann auch, die dem Bürger das Gefühl geben: Da entscheiden andere über die Zukunft und picken sich die Rosinen raus - und diejenigen, die hier leben, werden nicht gefragt.
Solche Hinhaltestrategien sind vielen anderen Kommunen mit ähnlichen Großprojekten im Anstich zum Verhängnis geworden: Flughafenausweitung Frankfurt, Stuttgart 21, Ostseetunnel.
Die Liste ist lang.
Muss sich Gütersloh hier unbedingt einreihen - die gleichen Fehler machen - Bürgerideen ignorieren? Mit Versprechungen alle hinhalten, die bürgerschaftliches Interesse an diesem gewaltigen Umwandlungsprozess haben, Transparenz möchten? Wirtschaftliches Interesse allerdings scheint bereits hinlänglich bedient zu werden.
Nun sind die Gütersloh nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie gleich protestierend auf die Straße gehen und ihren Unmut äußern. Sind aber die Entscheidungen von einigen Wenigen erst unverrückbar gefällt und verändert das die gesamte Stadt, dann werden auch hier Fahnen wehen. Und wer aus dem Chor der "58 Gewählten" dann noch postuliert, er vertrete die Bürgerinteressen - über den darf laut gelacht werden angesichts dieser simplen Verheißungspolitik uralten Stils.
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