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Mittwoch, 15. Februar 2012

Menschen fragen, die hier leben....

Während Bürgerbeteiligung mittlerweile scheibchenweise mehr und mehr in der Politik ankommt, scheint der Gedanke in Gütersloh immer noch sehr kleinteilig zu sein. "Beteiligung" wird offensichtlich als das Abarbeiten individueller Bürgerwünsche verstanden. Das aber ist nicht (allein) gemeint. Beteiligung heute ist viel kollektiver zu fassen und zu gestalten. 

Trio auf Augenhöhe: Bürger, Politik, Verwaltung
Hier ein Vorschlag:
Die Stadt Gütersloh richtet eine Zukunftswerkstatt unter Beteiligung der Bürgerschaft aus. Ziel ist es, gemeinsam Visionen für die Zukunft der Stadt Gütersloh zu entwickeln: Wo steht Gütersloh im Jahr 2025? Die Teilnehmerschaft besteht aus durch das Zufallsprinzip ausgewählte Bürger/Einwohner der Stadt. Am Ende eines solchen Prozesses steht eine Dokumentation der Ergebnisse sowie deren Veröffentlichung in den altmedialen Kanälen sowie im Internet.



Auf Augenhöhe gestalten
Die Zukunftswerkstatt ist eine Form der Bürgerbeteiligung. Mit diesem Ansatz
können Menschen jeden Altes, jeder Bildung und Herkunft die Zukunft unserer Stadt mitgestalten. Zukunftswerkstätten sind geprägt durch gegenseitige Wertschätzung und interkulturelle Teilhabe. Sie wenden sich gegen Dominanz von Expertentum und Fremdbestimmung. Im Dialog und auf Augenhöhe können gemeinsame Interessen und Möglichkeiten entdeckt und entwickelt werden. Zukunftswerkstätten befähigen und ermutigen die Bürgerschaft dazu, Zukunftsentwicklungen selbstbestimmt und gemeinsam zu fördern. So können kritische Kompetenzen, Kreativität, Heimatwissen und Handlungskompetenzen genutzt und entfaltet werden.

Zukunftswerkstätten finden etwa in Form von Seminaren, Workshops in Innovationsprozessen statt. Sie sind kreativ und ergebnisoffen. Die Zahl der Teilnehmer ist analog der Stadtgröße festzulegen, ein zu kleiner Kreis wäre daher kontraproduktiv.

Weitsicht 
Die Herausforderungen, denen sich die Stadt in Zukunft stellen muss, steigen stetig an. Gütersloh ist keine Insel, an der diese zentralen Aufgabenstellungen wie etwa der demographische Wandel, die Bildungsverwerfungen, das Auseinanderbrechen der Gesellschaft und vieles mehr vorbeigehen. Im Gegenteil. Als eine Kommune mit 96 Tausend Einwohnern ist die Stadt in der Verantwortung, die Weichen für die Zukunft mit Weitsicht und Augenmaß zu stellen.

Strategien und Lösungen können dabei nicht alleine aus der Politik oder der Verwaltung kommen. Durch eine Verknüpfung von Expertise dieser beiden Partner zusammen mit der Bürgerschaft, die in dieser Stadt lebt und arbeitet, kann das Antwort- und damit Zukunftspotenzial erheblich erhöht werden. Wer wüsste nicht besser Bescheid über seine eigene Stadt als die Menschen, die hier leben?

Am Ende bleibt die Frage, wo Gütersloh in Zukunft stehen möchte – und wie die Stadt diese Ziele erreichen will. In der neuen Zeitära der Beteiligung kann das nur eine Gemeinschaftsaufgabe der Vielen sein. 

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