Gestern Abend tagte die Bürgerinitiative "Demokratie wagen!". Wir hatten regen Zulauf: Es waren etliche Vertreter des Gütersloher Schwimmsports gekommen, um zu diskutieren.
keine weitreichende Entscheidungen ohne Transparenz - was ist hinterm Berg? |
U.a. zu folgender Frage war eingeladen: Werden die Bürger noch gehört zu den Plänen eines Hallenbadneubaus?
Unser Anliegen als Initiative ist nicht, uns für oder gegen ein neues Hallenbad o.ä. aussprechen. Uns geht es um die öffentlichen Prozesse und transparente Information bis hin zu einer demokratischen Meinungsbildung. Unser Wunsch ist, größtmögliche Transparenz herzustellen - und die Entscheider Stadt und Politik zu bewegen, alle Fakten auf den Tisch zu legen, bevor entschieden wird. Nur so wird klar, wer was will und zu welchem Preis: Ein wesentlicher Punkt, der etwa in Stuttgart 21 zum Protest geführt hat.
In unserer Diskussion wurde sehr deutlich: es gibt keinen einheitlichen Informationsstand zum Verfahren. Viele wesentliche Fragen sind ungeklärt: Was kostet ein Neubau, was kostet eine Sanierung, welcher Standard muss sein, welcher nicht, wer entscheidet: SWG oder Stadt, kann der Rat das Aufsichtsgremium der SWG zu bestimmten Entscheidungen "anweisen", wie passt ein Hallenbad in die Konsolidierungsansätze, wo soll das Hallenbad künftig stehen, wem gehört das Grundstück, wie hoch sind die Folgekosten? Alles Fragen, die der Klärung bedürfen - und die der Bürger gerne wissen möchte. Er hat auch ein Recht darauf.
Am Ende stand: eine gemeinsame Petition, die alle unterzeichnet haben. Inhalt: die Bitte an Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Frau Unger aus ihren Funktionen heraus zu einer öffentlichen und umfassenden Diskussion einzuladen, an der alle Interessierten, Gruppierungen und Bürger teilhaben können. Daher ist ein geeigneter Raum vorzuschlagen und eine Terminierung zeitnah zur Einbringung des städtischen Haushaltes zu finden.
Petition - an Ort und Stelle verfasst |
Deutlich wurde auch, dass es der etablierten Politik merklich schwerfällt, neue Wege der öffenltichen Diskussion zu gehen. Zu sehr ist man noch gefangen in der Strategie "wie kümmern uns - lasst uns nur machen." Der Bürger heute will frühzeitig und umfassend informiert werden, will an Alternativvorschlägen beteiligt sein - und beweist eindringlich, dass er selbst denken kann.
Dieses Wollen und das Wissen der Vielen gilt es, endlich auf den politischen Tageskalender zu setzen. Dann gibt es auch kein Theater um das Hallenbad, wenn so oder so entschieden wird. Eine breit diskutierte Entscheidung wird eher von Vielen getragen und stärkt die Loyalität zur eigenen Stadt. Wichtig in diesen Tagen der Abkehr von Politik.
Zu einem überdimensionierten und schuldentreibenden Theater in Gütersloh gehört ein ebenso schuldentreibendes Planschbecken mit Dach! Alternativ könnte man ja auch das Theater fluten und zum Aquarium mit integralem Hallenbad umrüsten - aber das gehört in die kategorie Satire ...
AntwortenLöschenAuf jeden Fall Schuldenmachen, denn die Besitz und Schulden gleichermaßen plattmachende Inflationsspirale und die darauf folgende Enteignung der Bürger sind ja schon zuverlässig gestartet - und keiner der Betroffenen merkt's, es gibt derzeit nur ein Unwohlsein in der Bauchgegend. So kann die Stadt, das Land, der Staat, u.s.w. munter weiter das fast zinslos zur Verfügung gestellte Geld zur gigantomanischen Schuldenblase aufnehmen, denn die Zeche zahlen ja andere - die entrechteten und enteigneten Bürger.
Hallo "Schulednsühner"... mit großem Vergnügen habe ich Ihren Kommentar gelesen. Er trifft sehr genau meinen Nerv. Die politische Entscheidung kann ich nicht beeinflussen, die werden gefällt - so oder so. Mir ist nur wichtig, dass man wenn dann sehenden Auges in die Ära der Komplettverschuldung geht. Das ist ein qualitativer Unterschied. Daher der unbedingte Wille nach Information. Die einzige Chance auf Veränderung.
AntwortenLöschenFür lieb gemeinte Information ist es wohl zu spät, jetzt hilft nur noch anschnallen, festhalten und eine gut geölte und geladene Kanone unters Kopfkissen legen.
AntwortenLöschenIn dem Sinne: Wünsche Allen eine geruhsame Nachtruhe!
...aber nur eine verbale. Alles Andere geht nicht. Verstehe ich doch richtig?
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