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Sonntag, 23. Januar 2011

Starke Bürger und Folgen für Staatlichkeit


Hier ein Video von Peter Kruse am 5. Juli 2010 in der Enquete Netzpolitik: Revolutionäre Netze durch kollektive Bewegungen 

Offensichtlich scheint das Thema "Soziale Netzwerke" und Internet doch ein größeres Konfliktpotenzial zu haben, als ich mir das vorgestellt habe. Der Blog "Krieg zwischen Zeitungen und Web 2.0" hat eine Menge Resonanz ausgelöst. Aber nicht nur hier ist das ein Thema, sondern diese Verschiebung scheint auch ein Thema in vielen anderen Kommunen zu sein.

Peter Kruse erläutert diese Verschiebung wie kaum jemand Anderes in aller Kürze und bringt die großen Fragen auf einen Punkt. "Macht" sitzt beim Nachfrager und nicht beim Anbieter.   Diese Systeme werden eine solche Dynamik entfalten, dass wir uns dieser neuer Bewegung nicht verschließen können. Wenn das Internet als ein Versprechen auf permanente Beteiligung der Bürger nicht ernst genommen wird, wird sich das in Frust ausdrücken. Nicht in Frust auf "die Politik", sondern in Frust auf "die Politiker". Und eine Politik ohne Vertrauen durch den Souverän war selten erfolgreich...

Aber das Video ist selbstredend.

Und: Auch die Bundeszentrale für politische Bildung hat das Thema aufgegriffen und eigens ein Seminar für Lokalmedien angeboten. 

Modellseminar I: Stuttgart 21 ist überall. Das Aufbegehren der BürgerInnen als Chance für den Lokaljournalismus. Die Politik vor Ort verändert sich - und mit ihr die Berichterstattung. Eine aktive Bürgerschaft mischt sich ein und nutzt im Netz die Möglichkeit der eigenen Kommentierung. Beteiligung ist angesagt. Und darauf müssen Lokaljournalisten reagieren, wollen sie nicht ihren gesellschaftlichen Auftrag verlieren. Wie kann es die Presse schaffen, diese Themen frühzeitig zu erkennen und zur Debatte anzuregen? Können sie noch Mittler zwischen Bürgerschaft und Politik sein? Mehr dazu im Veranstaltungskalender auf Seite 83ff.

Das Netz und damit auch das Format des online-Bürgerhaushaltes hat weitreichende Folgen für eine starke oder erstarkende Bürgerschaft - und damit auch Folgen für das neue Verständnis von Staatlichkeit - und Beteiligung. 


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