Dienstag, 11. Januar 2011

Beteiligung in schweren Zeiten.....

Finanzpolitik scheint eine eigene Konjunktur zu bekommen. Nachdem uns in den letzten Jahren auf nationaler, internationaler und globaler Ebene seitens der Banken vorgeführt wurde, wie machtlos der Einzelne im Finanzdschungel doch ist, zeigt die kommunale Ebene eine Renaissance in eben dieser Frage um das "liebe" Geld: Finanzfragen kehren zurück in des Bürgers Hände. Global denken, lokal handeln bekommt dabei eine ganz andere Tonart.

Die Gütersloher stehen mit ihrem Bürgerhaushalt also nicht allein auf weiter Flur, sondern befinden sich in guter Gesellschaft. Nun reiht sich auch die alte Hauptstadt Bonn in die Reihen der Demokratiewager ein:
"Jetzt hat der Bürger das Sagen" steht heute in der Kölnischen Rundschau.  Alleiniger Wehrmutstropfen: Die Stadt blickt auf eine Haushaltsloch von 409 Millionen Euro. Eine Summe, die natürlich nicht allein durch Sparvorschläge zu tilgen ist. Zu glauben, der Bürger werde es schon wieder richten, wenn das Kind erstmal in den Brunnen gefallen ist, wäre naiv. Aber der Bürger ist so oder so dran: irgendwie muss das Geld aufgebracht werden, oder die Angebote einer Stadt werden gestrichen, die Lebensqualität sinkt. Am Ende jeder Handlungsart steht er doch da und trägt die Last: Der Bürger. Wir alle also.

Wenn nun schon der Anlass ziemlich traurig ist, so darf dennoch das Wiedererwachen der Beteiligung gefeiert werden. Teilhabe heißt hier auch Teilnehmen, teilen und Teil sein. Unter www.bonn-packts-an.de

sind ab dem 18. Januar die Bonnerinnen und Bonner zur Bewertung einer umfassenden Liste der freiwilligen Leistungen der Stadt, bei denen es anders als bei den gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben, gespart werden könnte.

Während Sparen sicher wehtun wird und die Bürger sich in ihren Gewohnheiten einschränken müssen, sollte trotzdem deutlich werden, dass die Limbolatte der Beteiligungsmöglichkeiten jedoch so schnell nicht wieder nach unten gehangen werden wird. Dafür werden dann schon die in Haushaltsfragen fitten Bürger weiter sorgen.

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